
In Potsdam findet dieses Jahr die 35. Brandenburgische Frauenwoche statt. Unter dem Motto „Frauen auf dem Weg 2025: Mutig gründen, erfolgreich führen“ am 13. März 2025, wird die Veranstaltung von der Handwerkskammer (HWK) ausgerichtet. Rund 32 Prozent der Handwerksbetriebe in Potsdam sind bereits von Frauen geführt, während es im gesamten Kammerbezirk 27 Prozent sind, was dem stetig wachsenden Einfluss von Unternehmerinnen im Handwerk Rechnung trägt. Die Veranstaltung bietet einen wichtigen Raum, um über Chancen und Herausforderungen im Handwerk zu diskutieren.
Besonders bemerkenswert ist, dass derzeit 565 junge Frauen eine Ausbildung im westbrandenburgischen Handwerk absolvieren, was etwa 27 Prozent der Auszubildenden ausmacht. Diese Entwicklung zeigt, dass zunehmend mehr Frauen sich für eine Karriere im Handwerk entscheiden, obwohl sie in vielen Gewerken nach wie vor unterrepräsentiert sind. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Eröffnung, bei der HWK-Vorstandsmitglied Brita Grasenack, die Potsdamer Gleichstellungsbeauftragte Claudia Sprengel und die IHK-Präsidentin Ina Hänsel sprechen werden.
Erfahrungen und Einblicke von Unternehmerinnen
Die Teilnehmerinnen können sich auf Berichte von erfolgreichen Unternehmerinnen freuen. Zu den Rednerinnen gehören unter anderem:
- Kirstin Sieling, Buchbindermeisterin, selbstständig seit 2022
- Lucia Isabel Badenmüller, Gold- und Silberschmiedin, selbstständig seit 2011
- Lena Mack-Buffa und Veronika Sabisch, Bestatterinnen aus Potsdam
- Scheherazade Sara Issa, Unternehmerin in der Gebäudereinigung aus Werder (Havel)
Diese Frauen werden ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen teilen, die von Mut und Durchhaltevermögen zeugen. Diskussionen am Nachmittag sollen dazu beitragen, wertvolle Informationen zu Führungsfragen zu bieten und den Austausch zu fördern. Die Veranstaltung findet von 15:00 bis 19:00 Uhr in der Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Breite Straße 2a-c in Potsdam statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung auf der Website www.gruenden-in-potsdam.de/fadw wird jedoch empfohlen.
Herausforderungen für Frauen im Handwerk
Frauen stehen im Handwerk häufig vor strukturellen Hürden. Christina Völkers, die die Koordinierungsstelle zur Frauenförderung im Handwerk leitet, betont, dass Frauen in traditionell männlich dominierten Berufen oft mit Vorurteilen kämpfen müssen. Dennoch zeigt sich ein Wandel: Immer mehr Frauen brechen mit Klischees und entscheiden sich für Berufe wie die der Malerin, Tischlerin oder Dachdeckerin und erzielen hier bemerkenswerte Erfolge.
Der Fachkräftemangel hat ebenfalls wenig Einfluss auf die Hindernisse, denen Frauen gegenüberstehen, insbesondere was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft. Trotzdem schließen viele Frauen ihre Prüfungen mit Bestnoten ab und streben Meister-Ausbildungen an, wobei ein Teil von ihnen schließlich eigene Unternehmen gründen. Die fortschreitende Veränderung der Wahrnehmung der Rolle von Frauen im Handwerk wird nicht nur in Potsdam, sondern in ganz Brandenburg beobachtet.