
Energie Cottbus, ein traditionsreicher Fußballclub, kämpft in der 3. Liga um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch ein zentrales Problem könnte die Rückkehr in die höhere Liga verhindern: das LEAG Energie Stadion. Laut tag24.de sind die baulichen Mängel des Stadions erheblich, was die Eignung für den zweiten deutschen Fußballmarkt stark in Frage stellt.
Eine Delegation der DFL, der Deutschen Fußball Liga, hat kürzlich die Tauglichkeit des Stadions für einen möglichen Aufstieg überprüft. Die letzten Spiele der 2. Bundesliga fanden bereits 2014 im Stadion statt, das seitdem nur umbenannt wurde, während die baulichen Standards unverändert blieben. Das Stadion, das 1930 erbaut wurde, zeigt nach wie vor zahlreiche Mängel und könnte zum großen Hemmschuh für den FCE werden.
Bauliche Defizite und Anforderungen
Der Clubpräsident Sebastian Lemke berichtet von einem „Sanierungsstau über mehrere Jahre“. Der Stadionkauf von der Stadt Cottbus im Jahr 2011 wird mittlerweile als Bürde angesehen. Besonders gravierend sind die Bedingungen, die die DFL an die Stadioninfrastruktur stellt. So erfüllt das Stadion nicht die erforderlichen Standards hinsichtlich der Anzahl der Plätze auf den Auswechselbänken, und die Flutlichtanlage mit nur 800 Lux erreicht nicht die geforderten 1200 Lux.
Zusätzlich sind die geforderten Überdachungen in den Stadionecken und eine adäquate Ausstattung für Videoassistenten (VAR) eine große Herausforderung. Um die entsprechenden technischen Standards zu erfüllen, müssen 16 Kameras installiert werden, was die Kostensituation weiter verschärft.
Stadionkapazität und Barrierefreiheit
Trotz der gravierenden Mängel hat das LEAG Energie Stadion eine Kapazität von maximal 22.528 Plätzen, wie die Vereinswebsite fcenergie.de berichtet. Davon sind 10.949 überdachte Sitzplätze und 11.425 Stehplätze, von denen 7.795 überdacht sind. Zudem gibt es spezielle Plätze für Menschen mit Behinderungen und deren Begleitpersonen, die barrierefrei zugänglich sind.
Die Sichtbedingungen sind von allen Plätzen im Stadion als gut beschrieben. Der Gästebereich ist über einen separaten Eingang zugänglich, was die Sicherheit bei den Spielen erhöht. Nach der Installation einer zweiten Videowand im Jahr 2011 wurde der Service und die Informationsqualität für die Zuschauer deutlich verbessert.
Der Druck auf das Land Brandenburg
Für eine mögliche Zukunft in der 2. Liga muss das Land Brandenburg nun schnell handeln. Die rechtzeitige Einreichung der Lizensierungsunterlagen ist entscheidend, da die Anforderungen der DFL zu den strengsten in Europa gehören. Clubs müssen nicht nur die infrastrukturellen, sondern auch wirtschaftlichen Anforderungen nachweisen, um eine Lizenz zu erhalten. Die Kriterien umfassen sowohl sportliche als auch rechtliche Aspekte, die von dfl.de detailliert beschrieben werden.
Um die Chance auf den Aufstieg zu wahren, sind daher umfassende Sanierungsmaßnahmen und eine strategische Neuausrichtung des Stadions als Multifunktionsarena gefordert. Erste positive Signale von der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH zeigen jedoch, dass eine mögliche Lösung in Sicht ist – doch die Zeit drängt.