
Der Austausch zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften stellt häufig eine Herausforderung dar. Um die Kommunikation in diesem Bereich zu verbessern, wurde das Gmünder Modell zur Gesprächsführung mit Eltern (GMG) entwickelt. Dieses Modell fördert eine wertschätzende, sachliche und lösungsorientierte Kommunikation. Prof. Dr. Gernot Aich von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd stellte das Modell kürzlich in Kremmen bei Potsdam vor. Im Rahmen einer Fortbildung mit dem Titel „Zwischen Tür und Angel: Elterngespräche führen und dokumentieren“, die am 20. März 2025 stattfand, nahmen rund 80 Vertreter von über 30 Kita-Trägern aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt teil, um praxisorientierte Methoden der Gesprächsführung zu erlernen.
Ein zentrales Anliegen des GMG ist die praktische Umsetzung und Dokumentation von Elterngesprächen. Dieses wissenschaftlich fundierte Modell basiert auf kommunikationspsychologischen Prinzipien, die speziell für den Bildungsbereich ausgearbeitet wurden. Die hohe Wirksamkeit des GMG wurde in mehreren Praxiseinsätzen evaluiert. Zunehmend wird es als landesweites Modell für Elterngespräche anerkannt und gewinnt auch überregional an Bedeutung. Um die Reichweite des Modells kontinuierlich zu erweitern, wurde ein Multiplikatorenprogramm initiiert.
Kompetente Elternarbeit in Kitas
Die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern ist zentral für die erfolgreiche Entwicklung von Kindern in der Kita. Dabei spielen verschiedene Aspekte der Kommunikation eine Rolle. Laut prokita-portal.de ist respektvolle und wertschätzende Interaktion unerlässlich, um eine gute Erziehungspartnerschaft zu etablieren. Erzieher sollten Gespräche auf Augenhöhe führen und auf die Wünsche der Eltern eingehen. Vorbereitungen, wie eine herzliche Begrüßung und klare Agenda für Elternabende, sind entscheidend für erfolgreiche Gespräche.
In den fortlaufenden Dialogen zwischen Eltern und Erziehern sollten verschiedene Gesprächsformen eingesetzt werden. Dazu zählen Smalltalk, Entwicklungsgespräche sowie intensivere Austausche mit dem Elternbeirat. Ein sensibler Umgang mit Problemen und Konflikten ist wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden. Fortbildungsangebote, wie die der KAG KTQ, die unentgeltliche Fortbildungen zur Verbesserung der Kindertagesbetreuung anbieten, sind maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der kommunalen Einrichtungen.
Ausblick und Integration des Modells
Das Gmünder Modell wird nicht nur in Gmünd, sondern auch in anderen Bildungseinrichtungen zunehmend integriert. Ab Sommer 2025 wird es beispielsweise an der Europa-Universität Flensburg Anwendung finden. Zudem ist das Modell Teil der Lehrer- und Kindheitspädagogen-Ausbildung an der PH Augustinum in Graz sowie der PH Kärnten. Mit diesen Maßnahmen soll nicht nur die Kommunikation zwischen Eltern und Fachkräften verbessert werden, sondern auch der Fokus auf die bestmögliche Förderung der Kinder in ihrer individuellen Entwicklung gelegt werden.
Ein integrativer Ansatz, der respektvolle Kommunikation, Offenheit und Achtsamkeit betont, wird als Schlüssel angesehen, um die Partnerschaft zwischen Eltern und Erziehern zu stärken. Der Austausch ist nicht nur eine Pflicht, sondern eine bereichernde Möglichkeit, die Entwicklung der Kinder gemeinsam zu fördern.