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Protest in Nordsachsen: Bürger kämpfen um S-Bahnlinie S4!

Sechs Bürgermeister aus Nordsachsen protestieren für den Erhalt der S-Bahnlinie S4 zwischen Torgau und Falkenberg. Empörung über geplante Fahrzeiteinschnitte wächst – Unterstützung für den öffentlichen Nahverkehr nötig.

Am 20. Januar 2025 mobilisieren sechs Bürgermeister aus Nordsachsen und dem Elbe-Elster-Kreis ihre Gemeinden gegen den drohenden Wegfall der S-Bahnlinie S4. Die Stimmung in Falkenberg ist aufgeladen, als sich am Freitag fast 300 Unterstützer zu einer Pressekonferenz versammeln, um ihrer Empörung über die geplanten Änderungen Ausdruck zu verleihen. Die Entscheidung des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), die S-Bahn-Züge ab 2026 nur noch bis Torgau verkehren zu lassen, stößt auf vehemente Kritik.

Gekennzeichnet von einem Meer aus Plakaten ernten die Redner Beifall und zustimmende Rufe. Ein zentraler Punkt der Veranstaltung ist die Unzufriedenheit über die Vorgaben des ZVNL, die den Abschnitt zwischen Torgau und Falkenberg/Elster betreffend. Im Zuge dieser Änderungen könnte der Regio RE10/11 als einzige Alternativverbindung mit einem Fahrplan von nur alle zwei Stunden nicht ausreichen, um den Bedarf der Pendler zu decken.

Die Hintergründe der geplanten Änderungen

Das geplante Vorgehen des ZVNL ist Teil einer größeren Strategie, die die Mobilität in der Region betreffen könnte. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 werden Einschnitte im Schienenpersonenverkehr (SPNV) erwartet, die sich aufgrund unzureichender Regionalisierungsmittel verwirklichen könnten. Insbesondere die Bestellung des S-Bahn-Abschnitts Torgau – Beilrode – Rehfeld – Falkenberg/Elster ist gefährdet. Diese Entscheidung muss jedoch im Laufe des Jahres 2026 getroffen werden, wobei die Verbandsversammlung des ZVNL die endgültige Entscheidung fällen wird.

Hinzu kommt, dass eine mögliche Umsetzung der Pläne eine Halbierung der Zugleistungen zwischen Falkenberg/Elster und Leipzig bedeuten würde. Dies könnte den dringend benötigten Ausbau der Verkehrsachse zwischen Cottbus und Leipzig erheblich erschweren, der in der angestrebten stündlichen Taktung umgesetzt werden sollte. Ein neues Konzept der DB-Infrastrukturtochter InfraGo AG, das ab 2026 gelten soll, sieht hingegen eine Direktverbindung zwischen Cottbus und Leipzig vor, die alle zwei Stunden betrieben wird.

Die Rolle der Politik und der Öffentlichkeit

Die anwesenden Bürgermeister und Unterstützer fordern von der Politik, Maßnahmen zu ergreifen, um die drohenden Verschlechterungen im Nahverkehr abzuwenden. Dabei wird deutlich, dass die aktuelle Planung nicht nur die Pendler in der Region betrifft, sondern auch die Herausforderungen der Nahverkehrsplanung im Allgemeinen aufzeigt. Eine umfassende Analyse und Bewertung der Rahmenbedingungen ist essenziell, um den öffentlichen Personennahverkehr effektiv zu gestalten und nachhaltig zu sichern.

Die Themen Barrierefreiheit, angepasste Finanzierung und die Stärkung kommunaler Aufgabenträger müssen ebenfalls beachtet werden, um eine zukunftsfähige Mobilität zu gewährleisten. Die enge Abstimmung zwischen verschiedenen Verkehrsunternehmen und die notwendige frühzeitige Planung spielen eine zentrale Rolle in der Umsetzung eines schlüssigen Nahverkehrsplans.

Die Diskussion über den Zustand des Nahverkehrs und dessen zukünftige Ausrichtung gewinnt somit zunehmend an Bedeutung und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Mobilität in der Region haben.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen lesen Sie die Berichterstattung von Sächsische, ProBahn und Nahverkehrsberatung.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.probahn-lausitz.org
Referenz 3
nahverkehrsberatung.de
Quellen gesamt
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