
Am Donnerstagabend, dem 7. Februar 2025, ereignete sich ein tragischer Vorfall auf einem Windrad in Spremberg, Spree-Neiße. Ein 40-jähriger Arbeiter einer Wartungsfirma verlor plötzlich das Bewusstsein in 142 Metern Höhe. Trotz der sofortigen Alarmierung und der Reanimationsversuche seiner Kollegen kam jede Hilfe zu spät. Die Leitstelle Lausitz informierte das rbb-Studio Cottbus über die dramatischen Ereignisse.
Die Anrufer wählten aufgrund des medizinischen Notfalls den Notruf. Rettungskräfte, darunter 30 Einsatzkräfte der Höhenrettung der Werksfeuerwehr des Energiekonzerns Leag, waren schnell vor Ort. Dennoch waren die Wiederbelebungsversuche, die mit telefonischer Unterstützung einer Mitarbeiterin der Leitstelle durchgeführt wurden, leider erfolglos. Seelsorger kümmerten sich anschließend um die Kollegen des Verstorbenen, deren Schock über den Vorfall tief sitzt. Die genaue Todesursache soll durch eine Obduktion ermittelt werden.
Höhenrettung in Notlagen
In einem anderen Vorfall im Januar 2024, für den die Höhenrettung ein positives Beispiel setzte, wurde ein 32-jähriger Monteur aus einem 130 Meter hohen Windrad in Groß Schwiesow gerettet. Auch hier war der Verletzte während Wartungsarbeiten verletzt worden und hatte eine Schulterverletzung erlitten. Retter der Rostocker Berufsfeuerwehr seilten ihn schließlich in einer Schleifkorbtrage ab und brachten ihn in ein Krankenhaus, wo sein Zustand als stabil beschrieben wurde. Der Einsatz verdeutlicht, wie wichtig gut ausgebildete Höhenretter in solchen Notsituationen sind.
Arbeiten an und in der Höhe, sei es auf Windrädern oder anderen Hochbaukonstruktionen, betreffen viele Beschäftigte in der Branche. Laut einem Bericht über Höhenrettung sind solche Tätigkeiten aufgrund des hohen Absturzrisikos besonders gefährlich. Zwischen 2009 und 2023 wurden der BAuA insgesamt 717 tödliche Arbeitsunfälle durch Absturz gemeldet, was die Notwendigkeit erprobter Sicherheitskonzepte in diesem Bereich unterstreicht.
Regeln und Vorschriften zur Sicherheit
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu gewährleisten. Dies schließt die Bereitstellung von Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen ein. Laut BAuA fehlte bei fast einem Viertel der tödlichen Absturzunfälle seit 2009 eine aktuelle Gefährdungsbeurteilung. Es zeigt sich, dass über 70% der Unfälle auf Verstöße gegen sicherheitstechnische Vorschriften zurückzuführen sind.
Die gesetzlichen Grundlagen umfassen unter anderem das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die Arbeitssicherheitsverordnung (ASiG). Bei Arbeiten in der Höhe müssen besonders ausgebildete Fachkräfte anwesend sein, um eine sichere Durchführung zu gewährleisten. Im Notfall sind spezielle Rettungskonzepte notwendig, um den betroffenen Personen effizient zu helfen, bevor professionelle Rettungskräfte eintreffen.
Die tragischen Ereignisse von Spremberg und die Rettungsaktionen in Groß Schwiesow beleuchten die Bedeutung von Sicherheit und Notfallmanagement in der Windenergiebranche und die hohen Anforderungen, die an die Rettungskräfte gestellt werden.
Die Leser können mehr über die Vorfälle und die Herausforderungen bei der Höhenrettung in den jeweiligen Berichten nachlesen: rbb24, NDR, SIFA-SIBE.