
Die Brandenburger Handwerkslandschaft steht vor großen Herausforderungen und Chancen. Eine bevorstehende Regionale Messe namens „Handwerker 2025“ in Cottbus am kommenden Wochenende, die rund 150 Aussteller versammelt, soll auf die Wichtigkeit dieses Sektors aufmerksam machen. Die Nachfrage nach Fachkräften ist nach wie vor allgegenwärtig, insbesondere in Berufen wie Dachdecker, Anlagentechniker und Elektroniker. Das Tagesspiegel hebt hervor, dass der Fachkräftemangel gerade in den Bereichen Bauelektrik und Kfz-Technik besonders ausgeprägt ist.
Der neue Wirtschaftsminister des Landes, Daniel Keller (SPD), der seit Dezember im Amt ist, betont die Unentbehrlichkeit des Handwerks für die Energiewende. „Das Handwerk ist entscheidend für die Planung und Montage von Solartechnik, die Installation von Wärmepumpen sowie die Beratung bei Neubauten“, erklärte Keller, der mit seiner Partei die Wichtigkeit des Handwerks in der Wirtschaftsstruktur Brandenburgs unterstreicht.
Fachkräftemangel und Ausbildungszahlen
Die Lage am Arbeitsmarkt ist angespannt. Laut einer aktuellen Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit sind im August 2024 etwa 130.000 Arbeitsstellen gemeldet worden, was einem Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zudem zeigt ein Fünfjahresvergleich einen Rückgang von 19 Prozent. Eine alarmierende Statistik besagt, dass jeder dritte Handwerksberuf als Engpassberuf eingestuft wird. Besonders deutlich zeigt sich der Fachkräftemangel bei Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, sowie in den Bereichen Energietechnik und Bau- und Ausbauberufe.
Mit einem Anteil von 38 Prozent unbesetzten Ausbildungsstellen ist die Lage im Handwerk kritischer als in anderen Wirtschaftszweigen. Die Suche nach Fachkräften bleibt also eine zentrale Herausforderung. Im vergangenen Jahr wurden 730 neue Lehrverträge abgeschlossen, was einen Anstieg von acht Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Dies zeigt, dass trotz Schwierigkeiten, die Ausbildungszahlen im Handwerk nach wie vor steigen.
Die Rolle von Daniel Keller
Neben seinen Bemühungen um das Handwerk hat Daniel Keller auch politische Maßnahmen ergriffen, um den Kampf gegen die COVID-19-Pandemie zu verstärken. Der SPD-Fraktionschef fordert die Übernahme der verschärften 2G-Regelung aus Sachsen für Brandenburg und möchte damit massive Einschränkungen für ungeimpfte Bürger einführen. In einer Pressemitteilung auf oderwelle.de betont Keller die Notwendigkeit, um die Pandemiewelle unter Ungeimpften zu brechen und eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden.
Die aktuelle Impfquote in Brandenburg liegt bei 60,9 Prozent und steht damit in direkter Konkurrenz zu den niedrigeren Raten in Sachsen. Angesichts der Fallzahlen, die 819 neue Coronavirus-Fälle innerhalb eines Tages umfassen, stehen die Behörden unter Druck, Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl die Gesundheit der Bürger schützen als auch die wirtschaftliche Stabilität fördern.
Insgesamt zeigt sich, dass Brandenburg vor einem Balanceakt steht: Die Forderungen nach mehr Fachkräften im Handwerk sind ebenso dringend wie die Herausforderungen, die die Pandemie weiterhin mit sich bringt. Die bevorstehende Handwerkermesse könnte nicht nur als Plattform für zukünftige Fachkräfte dienen, sondern auch als Forum für den Austausch über die drängenden Fragen dieser einzigartigen Zeit.