
Die Gründerszene in Brandenburg erlebt derzeit eine spannende Phase. Ein Beispiel für den innovativen Unternehmergeist ist Constanze Büchner, die während der Corona-Krise die Softwarefirma CrewLinQ in Potsdam gründete. Ursprünglich im Operngesang ausgebildet und lange in der Kulturbranche tätig, suchte Büchner nach Möglichkeiten zur Veränderung. „Ich fühlte mich in der Kulturbranche eingeengt und suchte nach mehr Innovation“, so ihre Motivation zur Gründung. CrewLinQ bietet eine App für das Dienstplan- und Ausfallmanagement in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und hat mittlerweile 13 Mitarbeiter. Trotz ihrer Schwangerschaft nach der Gründung entschied sie sich, auf Elternzeit zu verzichten, um sowohl ihre Familie als auch die Firma zu managen. Diese Geschichte ist Teil der neuen Kommunikationskampagne von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD), die Brandenburg mit dem Motto „LAUTER gute Gründe“ als gründungsstarkes Land stärken möchte.
Die Kampagne, die seit Anfang März 2025 platziert ist, nutzt unterschiedliche Medien wie Plakate, Online-Anzeigen und Radiospots. Minister Keller unterstreicht die Notwendigkeit, mehr Menschen zu einer Unternehmensgründung zu motivieren, besonders im Hinblick auf den bevorstehenden Generationswechsel in 47.000 Unternehmen. „Die Bedingungen für Gründungen in Brandenburg sind ideal“, so Keller. Unterstützt wird die Initiative unter anderem durch eine umfassende Gründungsoffensive, die passgenaue Förderungen sowie den Aufbau von sechs neuen Startup-Zentren umfasst. Diese Einrichtungen sollen Gründer nicht nur beraten, sondern sie auch auf den Weltmarkt vorbereiten.
Die Rolle von Frauen in der Gründerszene
Ein bedeutender Aspekt dieser Gründungsoffensive ist die Stärkung von Frauen in der Gründerszene. Am 13. März 2025 findet in der IHK Potsdam die Veranstaltung „Frauen auf dem Weg“ statt, die Teil der Brandenburgischen Frauenwochen ist und das Motto „Trotz(t)dem!“ trägt. Bei dieser Veranstaltung werden die Gründungsgeschichten von vier Unternehmerinnen vorgestellt, darunter Albena Radszuhn, eine Interior Redesignerin, und Maren Jakob, Mitgründerin des FemTech Start-ups Luuma. Auch Sheherazade Sara Issa sowie Ghazaleh Madani, CEO von CanChip (Krebsforschung), werden ihre Erfahrungen teilen. Ziel ist es, die Eigen- und Führungsverantwortung sowie Karriereentscheidungen zu thematisieren und die aktive Teilnahme an Diskussionen zu fördern.
Zusätzlich wird die Bedeutung von Mentoring und digitalen Tools für Business und Führung thematisiert. Anja Grigoleit wird über digitale Werkzeuge sprechen, während Nancy Meckert Tipps zur Vereinbarkeit von Familie und Business geben wird. Auch die mentale Gesundheit im Führungsalltag und positive Female Leadership finden Platz in den Diskussionen. Es ist deutlich, dass Brandenburg seine Gründerinnen aktiv unterstützen und ihnen Plattformen bieten möchte.
Veranstaltungen zur Förderung des Unternehmergeists
In diesem Kontext ist auch der Braunschweiger Gründerinnentag erwähnenswert, der am 15. Mai 2023 stattfand. Organisiert von der Öffentlichen Versicherung Braunschweig und der Braunschweig Zukunft GmbH, richtete sich die Veranstaltung an selbstständige und angehende Unternehmerinnen. Mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Networking-Möglichkeiten sollten Frauen ermutigt werden, eigene Geschäftsmodelle zu entwickeln. Referentinnen wie Silke Koch und Mitarbeiterinnen von Biotech-Start-ups betonten die Wichtigkeit, individuelle Risiken abzusichern und Fördermöglichkeiten zu nutzen. regionalheute.de berichtet, dass Frauen im Vergleich zu Männern seltener gründen, was dieser Veranstaltung entgegenwirken sollte.
Insgesamt zeigen die Initiativen in Brandenburg und darüber hinaus, wie wichtig es ist, den Unternehmergeist zu fördern und besonders Frauen eine Stimme und Plattform im Business zu geben. Die aktuellen Events und Kampagnen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Gründerszene diverser und dynamischer zu gestalten.