
Brandenburg investiert weitere 2,3 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur rund um die Heidekrautbahn. Diese zusätzlichen Mittel sind nicht nur eine Reaktion auf die steigenden Projektkosten, die durch globale Krisen und Lieferengpässe verursacht wurden, sondern auch Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung nachhaltiger Verkehrslösungen in der Region. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) hat bereits wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Triebzüge auf der Strecke der Heidekrautbahn RB27 eingeführt.
In den kommenden Jahren wird zudem eine schrittweise Umstellung von Bussen und Müllfahrzeugen auf Wasserstoffbetrieb im Landkreis Barnim angestrebt. Um diese Initiative zu unterstützen, wird weiterhin eine Tank-Infrastruktur für Wasserstoff aufgebaut, die integraler Bestandteil der geplanten Investitionen ist. Insgesamt belaufen sich die Gesamtinvestitionen für die Wasserstoff-Umrüstung auf rund 116 Millionen Euro.
Reaktivierung der Heidekrautbahn
Sven Tombrink, Prokurist der NEB, hebt die Bedeutung des Umbaus des Betriebsgeländes in Basdorf hervor. Hier sollen die Wasserstoff-Fahrzeuge gewartet werden. In der Vergangenheit gab es allerdings erhebliche Probleme mit der Wasserstoff-Versorgung. Diese Schwierigkeiten führten zur Stilllegung von vier von fünf Zügen Ende des letzten Jahres. Seit Mitte Januar 2025 fahren die Züge jedoch wieder regulär.
Die Heidekrautbahn, die seit dem Mauerbau 1961 unterbrochen war, wird nun im Rahmen des Investitionsprogramms i2030 für den Schienenausbau reaktiviert. Geplante zukünftige Verbindungen umfassen eine Anbindung der Heidekrautbahn vom Bahnhof Wilhelmsruh an den Bahnhof Gesundbrunnen, wobei das Ziel besteht, dass 2023 wieder Züge auf der Strecke verkehren.
Sechs Wasserstoff-Züge ab Dezember 2024
Im nördlichen Umland Berlins werden ab Dezember 2024 sechs Wasserstoff-Züge in Betrieb genommen. Die Projektkosten dafür betragen rund 100 Millionen Euro. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) ist hierbei zusammen mit Enertrag und den Kreiswerken Barnim als Verbundpartner aktiv. Besonders bemerkenswert ist, dass NEB 9 Millionen Euro Förderung für den Kauf der Züge erhält, während ein Viertel der Projektkosten durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie unterstützt wird.
Enertrag plant darüber hinaus den Bau eines Wasserstoffwerks zur Produktion von grünem Wasserstoff aus Windkraft, flankiert von einer Bundesförderung in Höhe von 13 Millionen Euro. Die Kreiswerke Barnim erhalten weitere 2,5 Millionen Euro für den Aufbau einer Wasserstoff-Zugtankstelle, was einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilitätsinfrastruktur darstellt.
Umweltauswirkungen und CO2-Einsparungen
Die Einführung dieser Wasserstoff-Züge wird voraussichtlich erhebliche positive Effekte auf die Umwelt haben. Laut Schätzungen können durch die Umstellung auf Wasserstoffbetrieb bis zu 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu dieselbetriebenen Zügen eingespart werden. Diese Umweltauswirkungen sind Teil einer größeren Diskussion über die Nachhaltigkeit von Wasserstofflösungen, wie sie in diversen Studien zur Lebenszyklusbewertung von Wasserstoffinfrastrukturen behandelt werden.
Die Forschungsarbeit in diesem Bereich ist vielfältig. Studien von Arrigoni et al. und Akhtar et al. bieten umfassende Einblicke in die Herausforderungen und Perspektiven der Wasserstoffversorgung, während weitere Arbeiten von Wulf und Zapp sowie Dickson et al. die globalen Transportmöglichkeiten und deren Umweltwirkungen analysieren. Diese Analysen sind entscheidend, um die Zukunft der Wasserstoffnutzung im Transportsektor nachhaltig zu gestalten.
Die fortschreitenden Entwicklungen rund um die Wasserstoffinfrastruktur in Brandenburg und im Berliner Umland stehen demnach nicht nur für technologischen Fortschritt, sondern auch für ein umweltbewusstes Handeln in der Verkehrsplanung.
Besuchen Sie die vollständigen Informationen aus den Artikeln von RBB24, Next Mobility und FFE für weitere Details.