
In Brandenburg ist erneut der hochgradig ansteckende Erreger der Maul- und Klauenseuche (MKS) aufgetreten. Am 10. Januar 2025 wurde dieser bei einer Wasserbüffelherde im Landkreis Märkisch-Oderland bestätigt. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) sind Untersuchungen der Proben im Gange, jedoch wurden bislang keine weiteren Fälle in anderen Tierbeständen festgestellt. Trotz der aktuellen Lage plant Deutschland die Produktion eines Impfstoffs gegen MKS, um auf mögliche Ausbrüche vorbereitet zu sein. rbb24 berichtet, dass das Agrarministerium in Potsdam die Impfbank aktivierte und die Bundesländer sich die Kosten für die Impfstoffherstellung teilen.
Das Virus ist nicht nur hochansteckend, sondern kann auch über direkten Kontakt und die Luft zwischen Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Wildtieren übertragen werden. MKS führt bei erkrankten Tieren zu Symptomen wie hohen Fieber, Apathie und typischen Blasenbildungen am Maul und den Klauen. Die Gefahr für den Menschen ist jedoch nicht gegeben, da das Virus als ungefährlich gilt. Die Verbraucherzentrale hebt hervor, dass Fleisch und Milch von infizierten Tieren unter sicheren hygienischen Bedingungen konsumiert werden können. Verbraucherzentrale informiert, dass der Besuch von Bauernhöfen und Streichelzoos derzeit vermieden werden sollte.
Impfmaßnahmen und Einschränkungen
Die in der Impfbank bereitgehaltenen Materialien umfassen abgetötete MKS-Viren in verschiedenen Varianten. Bei Aktivierung dieser Bank können innerhalb einer Woche gebrauchsfertige Flüssigimpfstoffe hergestellt und an die betroffenen Länder ausgeliefert werden. Die Impfkampagne wird als beruhigende Maßnahme beschrieben, die nicht unbedingt zur Anwendung kommen muss, so der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Die Impfstoffe haben eine Haltbarkeit von 18 Monaten. BMEL ergänzt, dass die Transportbestimmungen für Klauentiere innerhalb der EU auch nach einer Impfung weiterhin bestehen bleiben.
Zusätzlich wurden Schutz- und Sperrzonen um den betroffenen Betrieb eingerichtet, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen ist in diesen Zonen grundsätzlich verboten. Auch die zoologischen Einrichtungen in Berlin haben ihre Klauentiere vorübergehend geschlossen. Gleichzeitig wurde eine Sondersitzung im Bundestag einberufen, um die weiteren Maßnahmen zu besprechen und zu koordinieren. Der Verlust des „MKS-frei“-Status hat zu erheblichen Handelsrestriktionen geführt, insbesondere bei Ausfuhren von Milch und Fleisch außerhalb der EU.
Seit mehr als dreißig Jahren war MKS nicht mehr in Deutschland aufgetreten, der letzte Ausbruch datiert auf 1988 in Niedersachsen. Der aktuelle Ausbruch ist ein ernstzunehmendes Ereignis, begleitet von einem umfassenden Krisenmanagement und Schutzmaßnahmen, um die Tiergesundheit in der Region zu bewahren und eine breitere Ausbreitung der Seuche zu vermeiden.