
Boris Becker, der dreifache Wimbledon-Champion und Tennislegende, hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchlebt. Nachdem er im Jahr 2022 wegen Insolvenzvergehen verurteilt wurde, verbrachte der 57-Jährige insgesamt 231 Tage im Gefängnis und bezeichnet diese Zeit als seine „schwierigste Zeit“. In einem Gespräch äußert sich Becker offen über die Scham, die er für seine Haftstrafe empfindet, und betont, dass er die Verantwortung für seine Entscheidungen übernimmt, ohne sich als Opfer zu sehen. „Ich habe aus dieser Situation gelernt“, erklärt er und fügt hinzu, dass er sich mittlerweile in „festem Fahrwasser“ fühlt. Becker ist zudem glücklich in seiner neuen Beziehung mit Lilian de Carvalho Monteiro, 33, mit der er im September 2024 in Portofino heiraten möchte, und beschreibt sie als seine „echte Partnerin“ während dieser schweren Zeit.
Seine finanziellen Turbulenzen begannen im Jahr 2017, als er mit Schulden in Höhe von 42 Millionen Pfund konfrontiert wurde, die aus einem unbezahlten Darlehen von über 3 Millionen Pfund für sein Anwesen auf Mallorca resultierten. Am 24. April 2024 konnte Becker jedoch vor dem High Court in England beweisen, dass er „alles Vernünftige“ unternommen hatte, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Ein Richter gab ihm recht und stellte fest, dass die automatische Entlassung aus dem Insolvenzverfahren, die 2018 ausgesetzt worden war, nun aufgehoben werden kann. Dies markiert das Ende seiner Notlage, sogar nach sieben Jahren, da Becker nun offiziell nicht mehr pleite ist.
Das Insolvenzverfahren und seine Folgen
Die Schulden von Becker sind zwar enorm, jedoch gibt es einige Fortschritte. Trotz seiner Freilassung bleibt das Insolvenzverfahren gegen ihn aktiv, auch wenn er nicht mehr in Großbritannien lebt. Becker hat nach seiner Haftentlassung Schulden in Höhe von 59 Millionen Euro, die er 2017 angehäuft hat. Dabei hatte er Vermögenswerte in Höhe von etwa drei Millionen Euro im Insolvenzverfahren verschwiegen, was die Aussetzung der Regel, dass Restschulden nach drei Jahren gelöscht werden, zur Folge hatte. Diese Situation mindert seine Möglichkeiten, schnell zu einer finanziellen Stabilität zu gelangen.
Aus Berichten geht hervor, dass seit Beginn des Verfahrens Becker bereits rund vier Millionen Euro zurückgezahlt hat, unter anderem durch den Verkauf von persönlichen Gegenständen wie Schmuck und einer Wohnung. Außerdem erzielte er Einnahmen durch ein Interview, einen Buchvertrag und eine Dokumentation. Trotz dieser Maßnahmen sind die genauen Abgaben an den Insolvenzverwalter unklar, da Becker angibt, etwa die Hälfte seiner Einnahmen abtreten zu müssen.
Ein Blick in die Zukunft
Becker bleibt jedoch optimistisch. Die Diskussionen über die Anerkennung des britischen Verfahrens in Deutschland und die unklaren Berichte über den Status seiner Restschulden machen die Situation kompliziert. So wird beispielsweise berichtet, dass einige Medien von noch offenen Beträgen von etwa 435.000 Euro sprechen, während andere von einer Zahlungsfrist bis 2031 berichten. Bis voraussichtlich Ende Oktober 2024 darf Becker nicht nach Großbritannien einreisen, was die Herausforderung seiner finanziellen Rehabilitation zusätzlich verzögert.
Als einer der jüngsten Wimbledon-Sieger in der Geschichte ist Boris Becker nicht nur für seine sportlichen Erfolge bekannt, sondern auch für seine bemerkenswerte Reise durch Höhen und Tiefen. Während er sich aus der virtuellen Dunkelheit seiner Insolvenz herausarbeitet, könnte das kommende Jahr sowohl in persönlicher als auch in finanzieller Hinsicht entscheidend für ihn sein.
Für mehr Informationen über Becker’s Weg zur finanziellen Stabilität, die Entwicklungen seiner rechtlichen Situation oder seine persönliche Lebensgeschichte, siehe Gala, Daily Mail und Focus.