
Boris Becker hat sich jüngst in den sozialen Medien zu einem umstrittenen Verschwörungsmythos über Adolf Hitler geäußert. In einem Tweet, den er am späten Mittwochabend auf der Plattform X (ehemals Twitter) teilte, stellte Becker die Frage, was an Filmen falsch sei, die behaupten, Hitler sei in Deutschland und Österreich gestorben. Diese Äußerung folgte auf einen Beitrag, der die Falschbehauptung aufstellte, Hitler habe den Zweiten Weltkrieg überlebt und sich nach dem Krieg in Südamerika aufgehalten. Remszeitung berichtet, dass Becker seinen Kommentar bedauerte und den Tweet kurz nach Veröffentlichung wieder löschte.
Sein Anwalt, Christian-Oliver Moser, stellte klar, dass Becker sich den Inhalt des Tweets nicht zu eigen machen wollte. Er beschrieb Beckers Intention als Ausdruck von Verwunderung über die aufgestellten Behauptungen, nicht als Unterstützung für die Falschdarstellung. Becker zeigte sich betroffen darüber, missverstanden worden zu sein, und stellte klar, dass er nie die Absicht hatte, eine Verschwörungstheorie zu verbreiten. Bild fügt hinzu, dass dieser Mythos über Hitlers angebliches Überleben seit einigen Jahren online kursiert.
Die Hintergründe der Verschwörungstheorie
Die Behauptung, Adolf Hitler habe den Zweiten Weltkrieg überlebt, wird von verschiedenen Schlechtinformationen und unbewiesenen Theorien genährt. Historiker sind sich einig, dass Hitler am 30. April 1945 im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin starb, nachdem er Suizid beging. Seine Leiche wurde von Zeugen gefunden und später verbrannt. Die offizielle Bestätigung seines Todes wurde erst 1956 vom Amtsgericht Berchtesgaden ausgesprochen, basierend auf Aussagen von mehr als 40 Zeugen. Die französischen Wissenschaftler haben 2017 durch die Untersuchung eines in Moskau aufbewahrten Gebisses bestätigt, dass es sich um Hitlers Überreste handelt, was die Theorien über sein Überleben weiter widerlegt. RP-Online erläutert die Vielfalt von Mythen, die behaupten, Hitler sei mit einem U-Boot nach Argentinien geflohen oder habe sich gar in der Antarktis versteckt.
Zusätzlich stützen sich die Anhänger solcher Theorien oft auf Dokumente aus einer 60 Jahre alten CIA-Akte, die angeblich beweisen, dass Hitler unter dem Namen Adolf Schüttelmayer in Kolumbien lebte. Diese Informationen sind jedoch nicht verifiziert und viele Historiker, wie Sönke Neitzel, bezeichnen sie als „Hobbyszene von historischen Laien“. Es gibt keinerlei Beweise, die Hitlers Flucht aus Berlin oder sein Überleben nach dem Krieg bekräftigen.
Die Thematik zeigt nicht nur, wie Verschwörungstheorien gedeihen, sondern beleuchtet auch die Bedeutung historischer Genauigkeit. Während einige Nationalsozialisten im Ausland untertauchten, bleibt die Vorstellung, dass Hitler selbst überlebt und einen Neuanfang gesucht haben könnte, jedoch fest im Bereich der Fiktion verankert. Historische Beweise sprechen eine eindeutige Sprache: Hitler ist gestorben, und die Verschwörungsmythen gehören in die Schublade der widerlegten Falschinformationen.