
Eine Bombendrohung hat am Bahnhof Passau für einen großen Polizeieinsatz gesorgt. Laut Focus wurde der Bahnhof von der Bundespolizei geräumt, und die Sicherheitseinheiten untersuchen derzeit zwei ICE-Züge – einen direkt in Passau und einen weiteren in Schärding, Österreich. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung sind am Bahnhof Passau keine Zugverbindungen möglich.
Die Bundespolizei hat bestätigt, dass die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Drohung noch in vollem Gange sind. Währenddessen bestehen in der Region besorgte Stimmen, die eine verstärkte Sicherheitspräsenz in den Bahnhöfen fordern, um zukünftige Vorfälle besser abwehren zu können.
Sicherheitsstrategie der Deutschen Bahn
Das Thema Bahnsicherheit hat in Deutschland bereits seit längerem hohe Priorität. Ronald Pofalla, der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, hat wiederholt auf die Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt hingewiesen. In einem umfassenden Sicherheitskonzept, wie auf bmdv.bund.de berichtet, wird die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei intensiviert. Ziel ist die Erhöhung der Sicherheit in Bahnhöfen und Zügen.
Der Ausbau der Sicherheitskräfte erfolgt durch die Schaffung von 1.300 neuen Dienstposten für die Bundespolizei bis 2024. Außerdem plant Bundesminister Seehofer, bis 2025 zusätzlich 11.300 Stellen bei der Bundespolizei zu schaffen. Diese Maßnahmen sollen die Erreichbarkeit der Bundespolizei an Bahnhöfen verbessern und die Präventionsarbeit ausbauen.
Investitionen in digitale Sicherheit
Ein weiterer Aspekt der umfassenden Sicherheitsstrategie ist der massive Investitionsbedarf in moderne Technik. So sollen über 70 Millionen Euro in den Ausbau der Videoüberwachung durch die Bundespolizei fließen. Zusätzlich sichert sich die Deutsche Bahn AG 50 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) für die Ausstattung größerer Bahnhöfe mit Videotechnik bis 2024.
Unterdessen wird auch das Thema Prävention großgeschrieben. Es werden Mobilen Unterstützungsgruppen gebildet, die gezielte Einsätze in Bahnhöfen und Zügen durchführen sollen. Neue Sicherheitskonzepte werden nicht nur an stark frequentierten Orten umgesetzt, sondern auch in präventiven Programmen für Schulen behandelt.
Auf diese Weise möchte die Deutsche Bahn AG die Sicherheit der Fahrgäste kontinuierlich erhöhen und potenzielle Bedrohungen schon im Vorfeld entschärfen, um die öffentliche Sicherheit im Bahnverkehr erheblich zu verbessern.
Die aktuelle Bombendrohung am Passauer Bahnhof unterstreicht einmal mehr die Dringlichkeit dieser Maßnahmen und den stetigen Bedarf an Wachsamkeit in öffentlichen Verkehrsmitteln.