
Am Dienstagnachmittag wurden bei Bauarbeiten auf einem Privatgrundstück in Altchemnitz eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Fund, der um 14:30 Uhr gemeldet wurde, wurde von einem Polizeisprecher bestätigt. Es handelt sich um eine 250 Kilogramm schwere Bombe, die während von Schachtarbeiten für ein neues Eigenheim entdeckt wurde. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde schnell zur Untersuchung des Sprengkörpers hinzugezogen.
Die Entschärfung der Bombe ist für Mittwochvormittag geplant. Um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, wurde ein Sperrkreis von 1000 Metern um die Fundstelle angeordnet. Etwa 3.300 Personen aus den Stadtteilen Altchemnitz, Erfenschlag, Reichenhain und Harthau sind von der Evakuierung betroffen. Diese müssen bis spätestens 9 Uhr am Mittwoch ihre Wohnungen verlassen. Die Stadt Chemnitz hat auf ihrer Website die betroffenen Straßen und Hausnummern aufgelistet.
Evakuierung und Unterstützung für Anwohner
Anwohner, die eine vorübergehende Unterkunft benötigen, können sich ab 8 Uhr in der Leichtathletikhalle im Sportforum melden. Pflegebedürftige sowie deren Angehörige können ab 8:30 Uhr beim Sozialamt anrufen, wenn sie Unterstützung für den Transport benötigen. Trotz der ernsten Lage zeigten sich die Anwohner in Altchemnitz weitgehend gelassen. Der Bauherr des Eigenheims war erschrocken, jedoch erleichtert, dass die Bombe rechtzeitig gefunden wurde.
Um das Areal zu sichern, wird die Polizei die Bombe über Nacht bewachen. Eine Streife ist vor Ort, um die Lage zu überwachen. Der letzte Bombenfund in Chemnitz ereignete sich im November 2022 im Stadtteil Erfenschlag. Der Kampfmittelräumdienst, der am Mittwoch zur Entschärfung erscheinen wird, ist dafür bekannt, intensiv ausgebildete Spezialisten einzusetzen.
Kriegsaltlasten als dauerhaftes Problem
Die Entdeckung dieser Bombe ist Teil eines längerfristigen Problems in Deutschland. Die Räumung von Kampfmitteln dauert seit fast 80 Jahren an. Laut Berichten gibt es weltweit noch immer über 100 Millionen Landminen, und im Jahr 2023 wurden etwa 4.700 Menschen durch Minen und Altmunition verletzt oder getötet. Diese nicht detonierte Munition bleibt oft jahrzehntelang im Boden und stellt eine ständige Gefahr dar, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Kriegsregionen wie Vietnam, Afghanistan und Angola.
Die Herausforderung der Entschärfung und Bergung nicht detonierter Munition erfordert umfassende Fachkenntnisse und eine sorgfältige Planung. Experten schätzen, dass in Deutschland noch zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen munitionstechnischen Altlasten im Boden liegen. Die gesundheitlichen Risiken, die von uranhaltiger Munition ausgehen, sind bekannt und werfen Fragen dort auf, wo diese Materialien eingesetzt wurden.
Die Lage in Chemnitz verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit, alte Kampfmittel sicher zu beseitigen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und das langfristige Risiko zu minimieren.
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