
Lucas Welsch, ein 20-jähriger Mann aus Unterlüß, Niedersachsen, hat vor zwei Wochen eine bedeutende Augenoperation in Homburg, Saarland, über sich ergehen lassen. Diese Operation stellt bereits die 16. an seinem linken Auge dar, seitdem er bei einem Böller-Unfall an Silvester 2022 in Sehnde schwer verletzt wurde. Laut Ostsee-Zeitung hofft Welsch, dass er möglicherweise in einem Jahr wieder sehen kann, falls der Heilungsprozess optimal verläuft.
Vor der Operation war das junge Alter von Lucas von nahezu vollständiger Blindheit auf dem verletzten Auge geprägt; er konnte lediglich zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden. Bei dem chirurgischen Eingriff erhielt er die Hornhaut eines Spenders transplantiert und es wurden Stammzellen aus dem Spenderauge eingesetzt. Diese Maßnahme soll seine Sehkraft langfristig wiederherstellen. Dennoch steht ihm ein langer Weg bevor, denn er leidet nun an Grauem Star, der durch die Medikamente verursacht wurde, und muss diesen in den kommenden Monaten zunächst behandeln lassen.
Nachsorge und Berufsleben
Welsch wird wöchentlich zur Augenarztkontrolle nach Bergen fahren müssen; ein Nachsorgetermin in der Spezialklinik in Homburg ist für Mitte Februar angesetzt. Auch die Nähte der Operation sollen in etwa einem Jahr entfernt werden. Um eine Abstoßung des transplantierten Gewebes zu verhindern, erhält er eine Anti-Immun-Chemotherapie. Trotz all dieser Herausforderungen hat Welsch seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker erfolgreich abgeschlossen und arbeitet in einem Autohaus in Hermannsburg mit einem unbefristeten Vertrag.
Aktuell ist er krankgeschrieben und erfährt eine schmerzhafte, aber notwendige Erholung, während er gleichzeitig vor den Gefahren von Feuerwerkskörpern auf Social Media warnt. Sein TikTok-Video, das er drei Tage vor Silvester hochgeladen hatte, fand besonderen Anklang und wurde millionenfach angesehen.
Hintergrund zur Hornhauttransplantation
Die Hornhauttransplantation ist eine der am häufigsten durchgeführten Transplantationen weltweit. In Deutschland erhalten jährlich über 9.000 Menschen ein Transplantat aus einer Augenhornhautspende, wobei mehr als die Hälfte dieser Transplantate aus dem Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) stammt, wie Klinikum Stuttgart informiert. Trotz der steigenden Zahl an.organspenden warten viele Patienten weiterhin auf ein geeignetes Transplantat.
Die Gründe für Hornhauttransplantationen sind vielfältig: Betroffene leiden häufig unter genetisch bedingten Hornhauterkrankungen, Trübungen durch Infektionen oder schweren Hornhautschäden. Martin Salaquarda, ein weiterer Patient, berichtet, dass er aufgrund einer Hornhautdystrophie, die er offenbar von seinem Vater geerbt hat, auf ein Transplantat angewiesen war, um seine Sehkraft zurückzugewinnen. Er wurde auf eine bundesweite Warteliste gesetzt, um dringend benötigte Hilfe zu erhalten.
Bei der augenchirurgischen Behandlung ist es entscheidend, mehrere Faktoren zu berücksichtigen, um die Sicherheit des Eingriffs zu gewährleisten. Eine Studie über die bevorzugte Narkoseführung während Hornhauttransplantationen hat ergeben, dass verschiedene Anästhesieverfahren unterschiedliche Risiken mit sich bringen. Laut AI Online ist die Wahl des Narkoseverfahrens entscheidend für das Auftreten von Komplikationen, wie etwa Schwellungen des Glaskörpers, die zu ernsthaften Blutungen führen können.
Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass Patienten gut informiert sind, und dass die behandelnden Ärzte die optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche und sichere Operation schaffen, um die Sehkraft der Patienten langfristig zu sichern.