
Die Gemeinde Böhme hat am 5. März 2025 ihren Haushalt für das Jahr 2025 verabschiedet. Wie Kreiszeitung berichtet, schließt dieser mit einem Defizit von 65.300 Euro und verfehlt damit knapp die angestrebte schwarze Null. Auf der Ratssitzung präsentierte Kämmerer Björn Fahrenholz die Haushaltszahlen, die von ordentlichen Erträgen in Höhe von 1.929.700 Euro und ordentlichen Aufwendungen von 1.995.000 Euro zeugen.
Besonders bemerkenswert sind die Gewerbesteuereinnahmen, die auf ein Allzeithoch von 1.000.000 Euro gestiegen sind. Für 2026 wird ein weiterer Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen um 5,8 % prognostiziert. Die Grundsteuereinnahmen betragen 165.000 Euro, während die Einzahlungen insgesamt 2.000.200 Euro betragen. Die Gesamtausgaben der Gemeinde belaufen sich auf 2.933.300 Euro, wobei ein erheblicher Teil, 933.100 Euro, aus dem Kassenbestand gedeckt werden muss.
Steigende Umlagen und Investitionen
Die finanzielle Situation der Gemeinde wird durch steigende Umlagen belastet. Die Samtgemeinde erhöht die Umlage um 142.600 Euro auf 533.800 Euro, während sich die Kreisumlage auf 206.200 Euro erhöht, was hauptsächlich dem Heidekreis-Klinikum zugutekommt. Bürgermeister Arnd Helberg äußerte besorgt, dass die Reduzierung der Steuerlast aufgrund steigender Umlagen und einer unsicheren Wirtschaftslage nicht einfach sein wird. Kämmerer Fahrenholz warnte vor möglichen Engpässen im Kassenbestand, insbesondere bei weiteren Investitionen in den kommenden Jahren.
Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Sanierung und der Neubau von Straßen, die Sanierung der Kita, die Aufwertung der Ortsmitte sowie der Bau eines Radwegs von Altenwahlingen bis Bierde. Die kommunalen Finanzen stehen in Deutschland unter besonderer Beobachtung, insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie. In dieser Zeit haben Kommunen entscheidende Dienstleistungen wie den Betrieb von Krankenhäusern und Schulen aufrechterhalten.
Positive Entwicklungen trotz Herausforderungen
Wie Wirtschaftsdienst feststellt, konnten kommunale Haushalte in den Jahren 2020 und 2021 mit Überschüssen abschließen, trotz drastischer Einbrüche bei den Gewerbesteuereinnahmen zu Beginn der Krise. Für viele Kommunen zeigen die finanziellen Salden eine positive Entwicklung, wobei die Gewerbesteuereinnahmen 2021 bereits wieder auf 55,4 Milliarden Euro stiegen, gut 33,9 % über den Einnahmen des Vorjahres, ohne Ausgleichszahlungen.
Der aktuelle „Trendbarometer Kommunalfinanzierung 2023“ von der TU Darmstadt zeigt, dass trotz stabiler Investitionen der Kommunen, viele Finanzentscheider anmerken, dass die Herausforderungen bezüglich inflationärer Tendenzen und steigender Zinskosten für neue Schulden deutlich spürbar sind. Die durchschnittlichen Zinsen für Kredite steigen auf geschätzte 3,63 % im Jahr 2023, was die Planung zukünftiger Investitionen belastet. Wie in der Studie beschrieben, erwarten über die Hälfte der befragten Finanzverwaltungen einen Anstieg der Schuldenlast im Jahr 2023.
Die Maßnahmen zur Umsetzung des Gesetzes zur kommunalen Wärmeplanung und die Organisation von Gesundheitsämtern werden auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen, während die Kommunen nach nachhaltigen und stabilen Finanzierungsmodellen suchen müssen. Insgesamt bleibt die Entwicklung der kommunalen Finanzen in einem Spannungsfeld zwischen positiven fiskalischen Anwendungen und drohenden neuen Herausforderungen.