
In einer schockierenden Strafsache in Schwäbisch Gmünd steht ein 47-jähriger Mann aus Osteuropa vor Gericht, angeklagt wegen Totschlags. Laut Remszeitung soll der Angeklagte am 14. Juni 2024 seine 67-jährige Landsmännin mit einem Zimmermannshammer mindestens 53 Mal brutal attackiert haben. Diese Gewaltbereitschaft ist nicht isoliert, sondern steht im Kontext eines missbräuchlichen Verhältnisses, in dem Alkohol eine bedeutende Rolle spielte.
Die erste Verhandlung fand bereits am 22. Januar 2024 vor der Ersten Schwurgerichtskammer des Landgerichts Ellwangen statt. In den darauffolgenden Tagen wurden mehrere Zeugen angehört, die das Bild eines tragischen Vorfalls zeichneten. So berichtete die Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft von früheren Gewalttaten des Angeklagten gegen Frauen, die auf ein Muster von Gewalt und Alkoholmissbrauch hinweisen.
Alkohol: Ein zentraler Faktor
Der Einfluss von Alkohol auf das Verhalten der Beteiligten wurde während der Verhandlung mehrfach thematisiert. Zeugen beschrieben den häufigen Alkoholmissbrauch sowohl des Angeklagten als auch des Opfers. Berichte von der Tatnacht stellten außerdem fest, dass am Tatort zahlreiche leere Flaschen gefunden wurden. Diese Funde könnten auf einen möglichen finanziellen Aspekt hindeuten, der als mögliche Motorkraft für die Tat in Betracht gezogen wird.
Die Freundin des Angeklagten, die zunächst eine Aussage verweigerte, berichtete von einem „Dämon“, der ihn an diesem Abend überkam. Ursprünglich war von einem Überfall als Tatmotiv die Rede, diese Theorie wurde jedoch im Verlauf der Verhandlung nicht aufrechterhalten. Ermittler schlossen sowohl Raubmord als auch einen Verkehrsunfall aus und konzentrierten sich auf die psychologischen Aspekte des Angeklagten.
Gesundheitliche Auswirkungen von Alkohol
Die gesundheitlichen Risiken von Alkohol sind gut dokumentiert. Der erheblich riskante Konsum, der in Deutschland weit verbreitet ist, ist mit beträchtlichen körperlichen und psychischen Schäden verbunden. Nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums leiden in Deutschland etwa 7,9 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren an gesundheitlich riskantem Alkoholkonsum. Statistiken zeigen, dass allein im Jahr 2020 rund 14.200 Menschen an alkoholbedingten Krankheiten starben.
Die Gesellschaft hat eine fast unkritische Einstellung zum Alkoholkonsum entwickelt. Dies erschwert präventive Maßnahmen, obwohl die volkswirtschaftlichen Kosten durch Alkoholmissbrauch auf etwa 57 Milliarden Euro jährlich geschätzt werden. Diese Kosten spiegeln die direkten medizinischen Ausgaben sowie die indirekten Kosten durch Produktivitätsverluste wider.
Der nächste Verhandlungstermin ist für den 18. Februar 2024 angesetzt. An diesem Tag wird ein psychiatrisches Gutachten bezüglich der Gewaltneigung und des Alkoholkonsums des Angeklagten erwartet, welches entscheidend für den weiteren Verlauf des Verfahrens sein könnte.
Zusammenfassend zeigt dieser Fall, wie verheerend die Kombination von Alkoholmissbrauch und Gewaltbereitschaft sein kann. Das Bild, das sich im Gerichtssaal abzeichnet, ist nicht nur das einer verworrenen Beziehung, sondern auch das eines gesamtgesellschaftlichen Problems, das nicht ignoriert werden kann.