
Am 9. April 2025 startete in Bayern ein umfassender Blitzermarathon, der sich über 24 Stunden erstreckt. Diese Kontrollaktion zielt darauf ab, Verkehrsteilnehmer für die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsbegrenzungen zu sensibilisieren und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Der blitzende Ernst der Aktion wurde vom Innenstaatssekretär Sandro Kirchner an einer Kontrollstelle in der Nähe einer Schule mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h deutlich gemacht. „Raser stoppen, Leben schützen und verantwortungsvolles Fahren fördern“ sind die Hauptziele dieser Initiative, die in 13 weiteren Bundesländern ebenfalls durchgeführt wird. Dies berichtet pn.de.
Im Vorjahr wurden in Bayern 132 tödliche Verkehrsunfälle registriert, die auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen waren. Dies entspricht etwa einem Viertel aller tödlichen Unfälle in der Region. Vor diesem Hintergrund bietet das bayerische Innenministerium eine umfassende Übersicht von rund 1.500 Kontrollstellen im Freistaat an, um die Aktion transparent zu gestalten, und unterstreicht, dass es hierbei nicht um die Generierung von Einnahmen geht.
Landesweite und internationale Initiative
Der Blitzermarathon ist nicht nur ein bayerisches Phänomen. In ganz Deutschland finden zur gleichen Zeit verstärkte Geschwindigkeitskontrollen statt. Bundesländer wie Hamburg, Hessen und Bayern beteiligen sich aktiv an dieser Woche, während andere Regionen wie Berlin und das Saarland nicht teilnehmen. Die Themen sind landesweit relevant, denn überhöhte Geschwindigkeit ist laut Polizei die Hauptursache für Verkehrsunfälle. In Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz werden die Kontrollen durchgehend bis zum 13. April verstärkt.
Ein kurioses Detail aus der Geschichte der Blitzermarathons bezieht sich auf die ungewöhnlichen Umstände, die Verkehrsverstöße begleiten können. So berichtet all-in.de von einem beeindruckenden Vorfall im Jahr 2014, als ein Pony ein Nummernschild blockierte und der Fahrer somit ohne Geldbuße davonkam. Solche Geschichten zeigen, dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere unbeabsichtigt in die Thematik von Geschwindigkeitsmessungen eingebunden werden können.
Die Zahlen hinter den Kontrollen
Die Effekte dieser Aktion sollen nicht nur die Verursacher von Geschwindigkeitsverstößen schärfer ins Visier nehmen, sondern auch eine breitere Diskussion rund um die Verkehrssicherheit anstoßen. Laut Statistiken des Europäischen Parlaments verlieren jährlich Tausende Menschen in der EU ihr Leben durch Verkehrsunfälle. Während zwischen 2010 und 2020 die Zahl der Straßenverkehrstoten in Europa um 36 Prozent sank, gab es 2019 noch 22.800 Verkehrstote. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Die gesellschaftliche Debatte wird auch durch die Tatsache angeheizt, dass in Deutschland von den etwa 2,5 Millionen Temposündern im Jahr 2023 etwa 1,9 Millionen Männer waren und die häufigsten Altersgruppen der Verstöße zwischen 25 und 44 Jahren lagen. Dieses Klientel zeigt, dass es dringend notwendig ist, die Wahrnehmung für Geschwindigkeitsbegrenzungen zu schärfen. Die Diskussion über die Wirksamkeit des Blitzermarathons bleibt unter Experten jedoch umstritten. Verkehrsforscher Michael Schreckenberg äußert Kritik und bezeichnet die Aktion als „Showveranstaltung“, während verschiedene Kommunen und Länder durch Bußgelder jährlich Millionen Euro einnehmen.
Die Ergebnisse der Aktion werden am Donnerstag bekanntgegeben und die bayerische Polizei hofft auf positive Rückmeldungen, um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen. Dies ist eine zentrale Maßnahme, um auf die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit aufmerksam zu machen und die Verkehrsteilnehmer zu verantwortungsbewusstem Fahren zu animieren.