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Blitzermarathon 2025: Höhere Bußgelder für reiche Temposünder gefordert!

In dieser Woche findet deutschlandweit ein Blitzermarathon in 14 von 16 Bundesländern statt. Polizeigewerkschafter fordern einkommensabhängige Bußgelder, um Verkehrssicherheit zu erhöhen.

In Deutschland findet diese Woche ein Blitzermarathon statt, bei dem die Polizei in 14 von 16 Bundesländern verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführt. Die Initiative, die im Rahmen der „Roadpol Operation Speed“ organisiert wird, soll das Bewusstsein für Geschwindigkeitsüberschreitungen im Straßenverkehr schärfen und Temposünder erfassen. Sven Hüber, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hat in diesem Zusammenhang einen Vorschlag unterbreitet, der für Diskussionen sorgt: Er plädiert für einkommensabhängige Bußgelder, die wohlhabende Verkehrssünder härter treffen sollen. Hüber wies darauf hin, dass dieses Modell bereits in Ländern wie Finnland, Holland und der Schweiz Anwendung findet und auch in Deutschland nicht neu ist. Bereits 2016 wurde es von Niedersachsens damaligem Innenminister Boris Pistorius thematisiert, jedoch blieb es ohne praktische Umsetzung.

Am kommenden Mittwoch, dem 9. April 2025, findet ein 24-Stunden-Blitzermarathon statt, der Teil einer europaweiten Aktion ist. An diesem Tag werden intensive Geschwindigkeitskontrollen in Ländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen durchgeführt. Während Niedersachsen und Sachsen den Fokus auf die gesamte Woche legen, liegt der Schwerpunkt in hessischen Städten wie Frankfurt und Wiesbaden am 9. April zwischen 6 und 22 Uhr. In vielen ländlichen Gebieten sind überhöhte Geschwindigkeiten ein allgegenwärtiges Problem. Laut dem Statistischen Bundesamt kamen im vergangenen Jahr 2.780 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, oft aufgrund überhöhter Geschwindigkeit.

Ein Aufruf zur Verbesserung des Fahrverhaltens

Sven Hüber unterstrich die präventive Funktion des Blitzermarathons: Er soll nicht nur Raser entdecken, sondern auch das Fahrverhalten langfristig verbessern. Die Polizei hat das Ziel, Autofahrer zu disziplinieren und ein gesellschaftliches Umdenken herbeizuführen. Es gehe darum, sicherzustellen, dass sich alle Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsregeln halten. Der ADAC unterstützt diese Maßnahme und bezeichnet die Blitzermarathon-Aktionswochen als einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit.

Trotz der positiven Erwartungen gibt es kritische Stimmen. Thorsten Schleheider, der GdP-Landesvize in Berlin, äußerte Zweifel an der Nachhaltigkeit des Blitzermarathons und bezeichnete ihn als „Showeinsatz“. Er fordert stattdessen eine kontinuierliche Polizeipräsenz und gegenseitigen Respekt im Straßenverkehr, um Raser und Unfälle nachhaltig zu reduzieren. Auch die Tatsache, dass Berlin und das Saarland nicht an der Aktion teilnehmen, wird kritisch betrachtet.

Geplante Maßnahmen und Bußgelder

Die richtigen Bußgelder sind ebenfalls ein Thema, das diskutiert wird. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen Bußgelder ab 80 Euro und ein Punkt in Flensburg, wenn man mehr als 20 km/h zu schnell fährt. Bei wiederholtem Fehlverhalten können Fahrverbote ausgesprochen werden. In den kommenden Monaten sind intensivere Kontrollen geplant, unter anderem im August 2025, jedoch ohne speziellen Blitzer-Tag.

Insgesamt zielt der Blitzermarathon darauf ab, Verkehrssicherheit zu fördern und die Öffentlichkeit für die Gefahren von Geschwindigkeitsübertretungen zu sensibilisieren. Während die Idee von gestaffelten Bußgeldern für Vermögende als ein wegweisender Ansatz gelten könnte, bleibt abzuwarten, ob und wie solche Vorschläge künftig umgesetzt werden können.

Weitere Informationen zur Verkehrssicherheit finden Sie auf ec.europa.eu.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 2
www.auto-motor-und-sport.de
Referenz 3
ec.europa.eu
Quellen gesamt
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