
Bischof Gerhard Feige aus Magdeburg hat die Bürger eindringlich dazu aufgerufen, sich aktiv an politischen Diskussionen zu beteiligen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar 2025. In einer Ansprache äußerte er seine Enttäuschung über die weit verbreitete Frustration in der Bevölkerung, die oft nur auf „die da oben“ schimpfen, ohne selbst Verantwortung zu übernehmen. Diese Haltung, so Feige, könnte zu einem bedenklichen Rückfall in archaische Verhaltensweisen führen.
Der Bischof betonte, dass eine funktionierende Demokratie von einem engagierten Austausch von Argumenten und Zivilcourage lebt. Er stellte klar, dass es von größter Bedeutung sei, die Welt nicht den Fanatikern und Extremisten zu überlassen. Unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand“ setzen sich die katholischen und evangelischen Kirchen sowie andere christliche Einrichtungen für die Teilnahme an den Wahlen ein und fördern damit den Dialog in der Gesellschaft.
Engagement der Kirchen
Im Rahmen der bevorstehenden Wahlen wollen die Kirchen, wie Bistum Magdeburg, das Bewusstsein für Demokratie und Solidarität stärken. Initiativen in Schulen, Jugendzentren und kirchlichen Einrichtungen zielen darauf ab, Heimat und Wurzeln zu schenken. Dabei wird ein offener, kooperativer und wertschätzender Umgang in der Wissensvermittlung als entscheidend hervorgehoben.
Der Artikel unterstreicht, dass die Förderung junger Menschen und die Schaffung verlässlicher Beziehungen nicht nur für die persönliche Entwicklung wichtig sind, sondern auch für die Integration in die Gesellschaft. Themen wie Chancengerechtigkeit und der Einsatz gegen Rassismus spielen eine zentrale Rolle in diesen Bemühungen. Beispiele wie die Kampagne zum Grundgesetz und „Demokratiefahnen“ belegen den aktiven Einsatz der Kirche für eine gerechte und demokratische Gesellschaft.
Politische Teilhabe und regionale Unterschiede
In einem größeren Zusammenhang thematisiert bpb.de die Herausforderungen der demokratischen Integration in Deutschland. Hierbei wurde festgestellt, dass die Wahlbeteiligung und das ehrenamtliche Engagement in den 16 Bundesländern stark variieren. So lag die Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt bei der Bundestagswahl 2013 bei 62,1%, während sie in Baden-Württemberg 74,3% betrug. Diese Unterschiede sind nicht zufällig, sondern hängen mit den regionalen ökonomischen, sozialen und kulturellen Bedingungen zusammen.
Das Monitoring zeigt, dass ungünstige Lebensverhältnisse die demokratische Integration gefährden können. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte bereits 2019 die Notwendigkeit politischer Maßnahmen hervorgehoben, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung einer hohen Wahlbeteiligung für die politische Legitimation und die Stärkung der Zivilgesellschaft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bischof Feige und die Kirchen einen zentralen Beitrag zur Förderung der Demokratie leisten. Indem sie die Menschen dazu ermutigen, sich an politischen Diskursen zu beteiligen, wollen sie einer Passivität entgegenwirken, die sowohl gesellschaftliche als auch demokratische Prozesse gefährden könnte. Die Herausforderungen sind groß, doch das Engagement der Zivilgesellschaft sowie der Kirchen zeigt, dass man diesen mit einem kollektiven Willen entgegentreten kann.