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Biomassekraftwerk in Kerkingen: Lärm und Dampf sorgen für Aufregung!

In Bopfingen-Kerkingen starten Tests für ein neues Biomassekraftwerk. Die Stadtverwaltung informiert über mögliche Lärmbelästigungen und Dampfausstoß während der Inbetriebnahme.

In Bopfingen-Kerkingen laufen derzeit Tests zur Inbetriebnahme eines neuen Biomassekraftwerks, welches von der Firma Ladenburger betrieben wird. Diese Tests, die im Rahmen des Probetriebs durchgeführt werden, verursachen sowohl Geräusch- als auch Wasserdampfemissionen. Die Stadtverwaltung von Bopfingen hat die Anwohner über die Situation informiert und betont, dass vor der endgültigen Inbetriebnahme noch die Leitungen gereinigt werden müssen, um Schäden an der Turbine zu vermeiden.

Während der technischen Tests ist mit erhöhten Lärmpegeln zu rechnen. Die Arbeiten finden hauptsächlich von Montag bis Freitag zwischen 11 und 13 Uhr sowie von 16 bis 18 Uhr statt. Um die Lärmbelästigung zu minimieren, kommen Schalldämpfer zum Einsatz. Außerdem entstehen durch die Betriebsprozesse Dampfwolken, die aus Wasserdampf bestehen.

Die Rolle der Bioenergie

Diese Entwicklungen in Kerkingen reflektieren eine breitere Bewegung hin zu erneuerbaren Energien, insbesondere der Bioenergie. Bioenergie umfasst eine Vielzahl von Rohstoffen sowie Technikpfade und Anwendungsbereiche, wie das Umweltbundesamt berichtet.

Zu den Rohstoffen für Bioenergie gehören landwirtschaftlich angebaute Pflanzen wie Mais, Weizen und Raps, sowie Holz aus der Forstwirtschaft und biogene Abfall- und Reststoffe. Diese Biomasse wird sowohl regional als auch global beschafft und kann in verschiedenen Formen vorliegen: gasförmig (Biogas, Biomethan), flüssig (Pflanzenöl, Biokraftstoffe) und fest (Scheitholz, Pellets).

In Deutschland hat die Biomasse derzeit den größten Anteil an den erneuerbaren Energien. Laut einer Analyse des Umweltbundesamtes macht sie 48% des Anteils aus, gefolgt von Windenergie mit 28% und Sonnenenergie mit 15%. Diese energiepolitischen Strömungen sind Teil der Energiewende, die darauf abzielt, bis 2030 42,5% des deutschen Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken.

Nachhaltigkeitsherausforderungen

Wie jedoch auch angemerkt wird, gibt es Herausforderungen im Bereich der Bioenergie. Der Anbau von Biomasse für energetische Zwecke steht häufig in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Das Umweltbundesamt weist zudem darauf hin, dass steigende Nachfrage nach Anbaubiomasse die globale Landnutzung beeinflusst und langfristige Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen zu erwarten sind.

Die Kritik umfasst auch die Flächenkonkurrenz und die hohen Flächenintensitäten, die mit der Erzeugung von Biomasse verbunden sind. Hinzu kommt, dass nachhaltige Nutzung von Holz als Brennstoff erforderlich ist, um die Kohlenstoffbilanz im Wald zu erhalten. Die Anforderungen an die Nachhaltigkeit werden durch die Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II definiert, die unter anderem festlegt, dass Biomasse nicht von Flächen stammen darf, die nach 2007 gerodet wurden.

Insgesamt ist die Nutzung von biogenen Abfall- und Reststoffen zu bevorzugen, da diese ökologische Vorteile bieten, auch wenn sie hinsichtlich des Potenzials begrenzt sind. Die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland zeigt zwar Fortschritte, jedoch besteht auch die Möglichkeit, eine regenerative Energieversorgung ohne Anbaubiomasse zu erreichen, wie die RESCUE-Studie zeigt.

Die Zahlen zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen sind auf einem Rekordhoch. Im Jahr 2023 stammten 21,6% des deutschen Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, was einem Anstieg von 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon wurden 502 Mrd. kWh aus erneuerbaren Quellen gewonnen.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.umweltbundesamt.de
Referenz 3
www.umweltbundesamt.de
Quellen gesamt
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