
Am Karlsplatz in Aalen-Wasseralfingen hat sich ein neuer Anbieter auf dem Wochenmarkt etabliert. Markus Kuhn, der Inhaber des Ein-Mann-Betriebs „Die steile Biene“, bietet dort Bio-Tees und selbstgefertigte Seifen an. Das innovative Sortiment umfasst besondere Teesorten wie „Sunny Dreams“, „Wackelpeter“ und „Kindertee“, die er von zertifizierten Großhändlern und kleineren Lieferanten bezieht. Die selbstgemachten Seifen entstehen aus natürlichen Rohstoffen wie Ziegenmilch, Bienenharz und Eselsmilch kombiniert mit Olivenöl. Zu den Produkten zählen unter anderem die „Cleopatra-Verwöhnseife“ und die fruchtig-frischen Schlagseifen „Mango-Limette“ und „Stachelbeere“. Besucher des Marktes zeigen reges Interesse an Kuhns Angeboten, der seit 15 Jahren in Wasseralfingen lebt und regelmäßig an dem Markt teilnimmt.
Kuhn hat 2022 mit der Imkerei begonnen und hat sich seither intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen beschäftigt. Er hält mehrere Bienenvölker in der Umgebung, darunter bei einem Bauern und einem weiteren Landbesitzer. Im Laufe des Sommers plant er, auch eigenen Honig anzubieten. Durch seine naturnahe und nachhaltige Herangehensweise trägt er aktiv zum Schutz der Umwelt und der Bienenpopulationen bei.
Die Bedeutung der Bienen
Bienen sind essentielle Bestäuber und spielen eine entscheidende Rolle in unseren Ökosystemen. Allerdings ist die Bienenpopulation seit den 1990er Jahren weltweit um bis zu 30% zurückgegangen. In Nordamerika liegt der Rückgang sogar bei etwa 50%. Hauptursachen hierfür sind intensive Landwirtschaft, Monokulturen, der Einsatz chemischer Pestizide sowie der Klimawandel, der Lebensräume und Blütezeiten von Pflanzen verändert. Auch Schädlinge wie die Varroamilbe schwächen die Bienenvölker erheblich. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf landwirtschaftliche Erträge, insbesondere bei Obst, Gemüse und Nüssen, und gefährdet somit die Nahrungsmittelversorgung der Gesellschaft.
Die gesellschaftlichen Implikationen des Bienensterbens sind enorm. Es kann zu Engpässen in der Nahrungsmittelversorgung führen, die Biodiversität beeinträchtigen und natürliche Lebensräume gefährden. Initiativen wie die „International Pollinator Initiative“ sind entscheidend, um den Schutz von Bestäubern zu fördern. Auch in Deutschland gibt es Programme, die den Insektenschutz unterstützen. Individuen können durch bienenfreundliche Gärten und die Reduktion von Pestiziden zur Rettung der Bienen beitragen.
Städtische Imkerei als Lösung
Im urbanen Raum gewinnt die städtische Imkerei zunehmend an Bedeutung. Sie fördert die Selbstversorgung und die lokale Biodiversität. Darüber hinaus können Bienenstöcke das Mikroklima und die Luftqualität in Städten verbessern und die Bestäubung von Pflanzen unterstützen, was die Erträge erheblich steigert. Trotz der Vorteile stehen städtische Imker vor Herausforderungen wie Platzmangel und rechtlichen Rahmenbedingungen.
Für Kuhn ist seine Tätigkeit als Imker und die Produktion umweltfreundlicher Produkte ein Zeichen des Engagements für die Umwelt. Mit dem Angebot seiner Bio-Tees und Seifen zeigt er, dass lokale und nachhaltige Wirtschaftskonzepte im Einklang mit den Bedürfnissen der Natur entwickelt werden können. Beobachter rufen zum Handeln auf, um die Bienenpopulationen zu schützen und die Artenvielfalt aufrechtzuerhalten – eine Aufgabe, die uns alle betrifft.
Besuchen Sie den Wochenmarkt in Aalen-Wasseralfingen und entdecken Sie die Produkte von „Die steile Biene“ selbst. Jeder Kauf ist nicht nur ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, sondern unterstützt auch die dringend benötigte Imkerei in Zeiten des Bienensterbens.
Für weitere Informationen über die Ursachen und Folgen des Bienensterbens lesen Sie hier: Klima Wissen. Einen Überblick über die Vorteile und Herausforderungen der städtischen Imkerei finden Sie unter: Klima Wissen.