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Bierabsatz in Deutschland: Trotz EM weniger trinken – Was ist los?

Trotz der Fußball-EM 2024 fällt der Bierabsatz in Deutschland weiter. Wetter, Inflation und ein verändertes Konsumverhalten bremsen den Genuss, während alkoholfreies Bier im Trend liegt.

In Deutschland ist der Bierabsatz weiterhin rückläufig, trotz der Fußball-Europameisterschaft 2024 im eigenen Land. Auch für das Jahr 2024 wird ein Rückgang um voraussichtlich 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Der Deutsche Brauer-Bund wird die endgültige Bilanz für den Bierabsatz im Februar 2025, nachdem die Dezember-Daten vorliegen, veröffentlichen. Viele Brauereien hatten sich von der EM Impulse für den Bierabsatz erhofft, jedoch zeigt sich, dass Witterungsbedingungen und Konsumverhalten stark beeinträchtigende Faktoren sind. Schlechtes Wetter verminderte den Absatz sogar während der Höhepunkte des Turniers, was Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, dazu veranlasste, das Jahr als „schwach wie eine Flasche leer“ zu bezeichnen.

Bis November 2024 lag der Bierabsatz bereits 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Situation verschärft sich weiter, da die Brauwirtschaft nach wie vor weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt ist, was durch Inflation und eine allgemeine Konsumzurückhaltung zusätzlich belastet wird. Die Schätzung für den Bierabsatz im Jahr 2023 belief sich auf circa 8,4 Milliarden Liter, womit ein neuer Tiefstand erreicht wurde. Die endgültigen Zahlen werden zeitnah vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.

Trends im Bierkonsum

Ein positives Licht in diesem düsteren Absatztrend stellt der Anstieg des alkoholfreien Biers dar. Die Produktion hat sich seit 2003 mehr als verdoppelt und erreichte 2023 etwa 670 Millionen Liter. Alkoholfreies Bier hat mittlerweile einen Marktanteil von 8,9 Prozent erlangt und ist die drittbeliebteste Biersorte in Deutschland nach Pils und Hellem. Diese Entwicklung wird durch den Trend zu einem gesünderen Lebensstil und eine alternde Gesellschaft beeinflusst. Brauer-Bund-Präsident Christian Weber hebt die Innovationskraft der deutschen Brauereien hervor, die auf die steigende Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen reagieren.

Insgesamt wird erwartet, dass bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird. Eine Umstellung der Brauereien auf alkoholfreie Biere und die Produktion von Erfrischungsgetränken wie Limonade, Mineralwasser oder Schorlen könnte künftig eine wichtige Rolle im Portfolio der Unternehmen spielen, um die Absatzrückgänge bei traditionellem Bier zu kompensieren.

Aussichten für 2025

Die Aussichten für die Brauwirtschaft im Jahr 2025 sind von einem „verhalten optimistischen“ Ansatz geprägt. Der Brauer-Bund sieht jedoch hohe Produktionskosten und eine anhaltende Konsumschwäche als bedeutende Herausforderungen an. Zudem fordert der Verband eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent, um die Branche zu entlasten. Auch die Bezahlbarkeit von Energiekosten sowie der Abbau von Bürokratie sind zentrale Aspekte, die für eine positive Entwicklung der Brauwirtschaft unverzichtbar sind.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Bierabsatz in Deutschland ein komplexes Bild zeigt: Während traditionelle Biersorten weiterhin gesellschaftlichen Herausforderungen gegenüberstehen, feiern alkoholfreie Biere einen Aufschwung – ein klarer Indikator für den Wandel im Konsumverhalten, der auch in Zukunft Bestand haben dürfte.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.n-tv.de
Referenz 3
www.t-online.de
Quellen gesamt
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