
Ein 27-jähriger Nordbremer wurde wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt, nachdem er an einer Schlägerei vor einer Diskothek in Ihlpohl beteiligt war. Der Vorfall ereignete sich am 9. Juni 2019, als ein Brüderpaar im Alter von 33 und 39 Jahren durch die Auseinandersetzung Gesichtsverletzungen erlitt, die operativ behandelt werden mussten. Laut Weser-Kurier gab der Angeklagte an, dass er sich nur schwer an die Ereignisse erinnern könne, da er stark alkoholisiert war.
Der 27-Jährige hatte Cola, Wodka und mehrere starke Mischungen konsumiert und bezeichnete diese Phase seines Lebens als seine „wilde Zeit“. Trotz seiner problematischen Vergangenheit hat er inzwischen eine Ausbildung begonnen und lebt wieder bei seiner Familie.
Beteiligung an gewalttätiger Auseinandersetzung
Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollte. Dies wurde von der Verteidigung unterstützt, die auf die positive Entwicklung des Angeklagten hinwies. Das Gericht verurteilte den Angeklagten letztlich zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe, die auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Richterin stellte fest, dass der Angeklagte aktiv an den Angriffen beteiligt war, auch wenn sich eine größere Gruppe an der Schlägerei beteiligt hatte.
In Deutschland sind Schlägereien in der Regel alkoholbedingt, was eine häufige Ursache für Körperverletzungsdelikte darstellt. Bei solchen Vorfällen handelt es sich oft um gefährliche Körperverletzung, bei der mehr als zwei Personen beteiligt sind, was die Strafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Freiheitsentzug liegen kann. Auch Situationen, in denen sich Personen nur wehren, können zur Bestrafung führen, wenn Verletzungen verursacht werden, wie anwalt.de erläutert.
Alkohol und Gewalt
Der Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und Gewalttaten im öffentlichen Raum ist evident. Rund die Hälfte aller Gewaltvergehen erfolgen unter dem Einfluss von Alkohol, wie eine Studie des Bundesamts für Gesundheit zeigt. Besonders am Wochenende, wenn viele Menschen in das Nachtleben eintauchen, tritt diese Problematik häufig auf. Männer im Alter von 19 bis 34 Jahren sind am häufigsten an solchen Gewalttaten beteiligt.
Der missbräuchliche Konsum von Alkohol erhöht das Risiko, sowohl Opfer als auch Täter von Gewalt zu werden. Projekte zur Verringerung problematischen Alkoholkonsums sind entscheidend, um die Gewalt im öffentlichen Raum zu reduzieren. Statistiken zeigen, dass in vielen Fällen Alkohol nicht nur eine Rolle in der Tat spielt, sondern auch die Schwere der Verletzungen beeinflusst, die während solcher Auseinandersetzungen entstehen.
Daher ist es wichtig, dass Präventionsmaßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen Hand in Hand gehen, um die Risiken und Folgen von gewalttätigen Auseinandersetzungen, die durch Alkoholmissbrauch begünstigt werden, zu minimieren.