
Am Mittwochmorgen erlebten zwei betrunkene Männer in Überlingen ein unerwartetes Abenteuer, als sie versuchten, mit ihrem Auto aus einem Parkhaus in der Christophstraße zu fahren. Die Schranke öffnete sich nicht, da die Zeit zwischen der Entwertung des Parkscheins und der Ausfahrt abgelaufen war. Diese Verzögerung führte zu einem gefährlichen Zwischenfall, als der 43-jährige Fahrer beim Zurücksetzen gegen einen Parkhaus-Pfeiler prallte. Ein Mitarbeiter des Parkhauses, der den Vorfall über die Videoüberwachung beobachtet hatte, informierte umgehend die Polizei.
Bei Eintreffen der Beamten war bei beiden Männern, dem 43-jährigen Fahrer und seinem 55-jährigen Begleiter, ein deutlicher Atemalkoholgeruch festzustellen. Während der Unfallaufnahme fuhren die Männer in wechselnder Besetzung mit dem Wagen durch das Parkhaus. Beide wurden zur Blutentnahme in eine Klinik gebracht. Bei diesem Vorfall zeigte der 43-Jährige ein aggressives Verhalten, wehrte sich gegen die Maßnahmen der Polizei, verletzte eine Beamtin leicht mit einem Kopfstoß und beleidigte die Einsatzkräfte. Letztlich musste er die Nacht in der Zelle des Polizeireviers verbringen, während der 55-Jährige eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr droht.
Rechtliche Konsequenzen und Promillegrenzen
Bei einem Blutalkoholwert von 1,1 Promille oder mehr gilt man in Deutschland als absolut fahruntüchtig. Das hat unmittelbare rechtliche Folgen, da ein solches Fahren strafbar ist. Ersttäter müssen mit einer Geldstrafe zwischen 30 und 40 Tagessätzen, einer Sperrfrist für die Neuerteilung der Fahrerlaubnis von bis zu 12 Monaten und einem vorläufigen Entzug der Fahrerlaubnis rechnen, wie die Anwaltskanzlei CD erläutert. Ab einem Promillewert von 0,3 kann bereits eine relative Fahruntüchtigkeit vorliegen, die strafbar ist, sofern Ausfallerscheinungen auftreten.
Die Promillegrenzen in Deutschland sind klar geregelt. Für Fahranfänger und junge Fahrer bis 21 Jahre besteht ein absolutes Alkoholverbot von 0,0 Promille. Bei 0,5 bis 1,09 Promille droht eine Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 500 Euro, 2 Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot. Ab 1,6 Promille wird zudem eine medizinisch-psychologische Untersuchung erforderlich, wie der ADAC feststellt.
Verantwortung im Straßenverkehr
Alkoholkonsum am Steuer gefährdet nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die anderer Verkehrsteilnehmer. Neben den rechtlichen Konsequenzen kann es auch zu schwerwiegenden Unfällen führen. Versicherungen können im Schadensfall bei alkoholbedingten Unfällen erhebliche Rückforderungen stellen. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt zwar für Schäden des Unfallgegners, kann aber bis zu 5000 Euro vom Versicherungsnehmer zurückfordern, während eine Vollkaskoversicherung je nach Alkoholgehalt möglicherweise gar nicht oder nur teilweise für Schäden aufkommt.
Die Geschehnisse in Überlingen dienen als eindringliche Ermahnung zur Verantwortung im Straßenverkehr. Die Polizei hat die Auffälligkeiten der betroffenen Personen notiert, und es bleibt abzuwarten, welche rechtlichen Folgen die beiden Männer erwarten. Der Vorfall verdeutlicht die ernsten Risiken, die mit dem Fahren unter Alkoholeinfluss verbunden sind, und die Notwendigkeit, stets nüchtern hinter dem Steuer zu sitzen.
Für weitere Informationen können Sie die Berichte von Südkurier, CD Anwaltskanzlei und ADAC aufrufen.