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Besucherrekord: Obersalzberg zieht 205.000 interessierte Gäste an!

Die neu gestaltete Dokumentation Obersalzberg verzeichnete einen Besucherrekord von 205.000 Personen im Jahr 2022. Die Ausstellung „Idyll und Verbrechen“ thematisiert die dunkle Geschichte des Ortes.

Die Dokumentation Obersalzberg verzeichnete im Jahr 2022 einen Besuch von 205.000 Menschen, was einen signifikanten Anstieg von 34.000 Besuchern im Vergleich zum Rekordjahr 2015 darstellt, als dort 171.000 Gäste zählten. Dieser Anstieg ist erfreulich und zeigt das wachsendes Interesse an der aufarbeiteten Geschichte des NS-Regimes. Sven Keller, der Leiter der Dokumentation, äußerte sich positiv über dieses große Interesse und die intensive Auseinandersetzung der Besucher mit der Thematik. Die neu gestaltete Ausstellung „Idyll und Verbrechen“, die im September 2023 eröffnet wurde, beleuchtet den historischen Ort Obersalzberg, der von Adolf Hitler ab 1933 als Wahlheimat genutzt wurde.

Im Obersalzberg empfing Hitler hochrangige Staatsgäste und plante ausgehend von diesem Ort Verfolgung, Krieg und Massenmord. Die Dauerausstellung besteht aus fünf Kapiteln, die den Gegensatz zwischen der idyllischen Landschaft und den Verbrechen des NS-Regimes thematisieren. Rund 350 Objekte, Dokumente und Fotografien, ergänzt durch multimediale Elemente, sind Teil dieser umfassenden Präsentation.

Neubau der Dokumentation

Der Neubau der Dokumentation Obersalzberg wurde am 28. September 2023 feierlich eröffnet, nachdem der alte Standort aufgrund von Überfüllung nicht mehr ausreichte. Der Bau kostete schätzungsweise 30 Millionen Euro, dessen Konzept bereits 2012 beschlossen wurde. Vor der Schließung für den Neubau hatte die Dokumentation bereits über drei Millionen Besucher begrüßt, was ihre Bedeutung als eine zentrale Einrichtung in Deutschland und international unterstreicht.

Die Geschichte des Obersalzbergs reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als er eines der frühesten Touristenziele in den Berchtesgadener Alpen wurde. Adolf Hitler kaufte 1933 das Berghof und ein großes Gebiet wurde abgesperrt, um die Privatsphäre der nationalsozialistischen Führer zu gewährleisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Gelände an den Freistaat Bayern über, blieb jedoch durch ein US-Armee-Erholungszentrum und das General Walker Hotel für US-Truppen besetzt. Das ursprüngliche Platterhof-Luxushotel, das von den Nazis genutzt wurde, wurde 2001 abgerissen. Interessierte Besucher haben die Möglichkeit, alte unterirdische Gänge und Tunnel, die von den Nazis genutzt wurden, zu erkunden.

Bildungsangebote und digitale Formate

Die Dokumentation Obersalzberg bietet neben ihren Ausstellungen auch ein umfangreiches Bildungs- und Veranstaltungsprogramm an, das Führungen und themenbezogene Workshops umfasst. Der Fokus liegt dabei auf der Aufarbeitung der NS-Geschichte, die in vielen Schulen oft behandelt wird. Methodisch steht forschendes Lernen im Mittelpunkt, wobei lokale Bezüge eine wichtige Rolle spielen. Exkursionen zu KZ-Gedenkstätten und Besuche von NS-Dokumentationszentren ergänzen das Bildungsangebot. Aufgrund der aktuellen Situation müssen viele Lehrende jedoch auf digitale Formate zurückgreifen.

Es gibt eine Vielzahl an webbasierten Angeboten, allerdings sind nur wenige speziell für das Distance-Learning konzipiert. Digitale Gedenkformate, wie virtuelle Rundgänge und Webdokumentationen, ergänzen die klassischen Bildungsformate. Einrichtungen wie das Anne Frank House bieten digitale Unterrichtseinheiten, während Plattformen wie segu umfassende Materialien für den Geschichtsunterricht bereitstellen. Solche Initiativen sind besonders wichtig, um den Zugang zu Informationen über den Nationalsozialismus und den Holocaust zu verhindern, insbesondere in Zeiten, in denen persönliche Besuche nicht immer möglich sind.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
en.wikipedia.org
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 14Social: 54Foren: 8