
Am 3. April 2025 besuchten rund 50 Schülerinnen und Schüler aus Hagen und Umgebung den Campus der FernUniversität in Hagen. Anlass war der bundesweit gefeierte Girls‘ und Boys‘ Day, eine Initiative, die darauf abzielt, Jugendlichen geschlechtsuntypische Berufe und Studiengänge näherzubringen. Die kommissarische Kanzlerin der FernUniversität, Barbara Bröker, begrüßte die Teilnehmenden herzlich und dankte den Mitarbeitenden für ihre engagierte Vorbereitung.
In einer interaktiven Warm-up-Runde konnten die Jugendlichen ihre Meinungen zu Geschlechterklischees äussern. Erfreulicherweise vertrat die Mehrheit der Teilnehmenden die Ansicht, dass sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen für verschiedene Berufe und Führungsaufgaben qualifiziert sind.
Einblicke in diverse Studiengänge
Die Jungen erhielten spannende Einblicke in die Fakultät für Psychologie, die Bibliothek, den Immersive Collaboration Hub (ICH) und das Zentrum für Lernen und Innovation. So äußerte der Teilnehmer Kyan Interesse an einer möglichen Karriere in der Bibliothek. Gleichzeitig hatten die Mädchen die Gelegenheit, sich mit Themen wie Wirtschaftswissenschaft, Lagerlogistik und Wissenschaft auseinanderzusetzen. Dabei drehten sie in Gruppen eigene Videos und lernten, wie sie Studienmaterialien effektiv nutzen können. Besonders gespannt zeigte sich Teilnehmerin Joyce, die ein Studium der Wirtschaftswissenschaft anstrebt.
Der Tag endete mit einem positiven Fazit: Die meisten Schülerinnen und Schüler gaben an, dass ihnen der Besuch an der FernUniversität gut gefallen hat und sie mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gehen. Solche Veranstaltungen sind besonders relevant, um Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern entgegenzuwirken. Forschungsberichte zeigen, dass geschlechtsspezifische Stereotype und damit einhergehende Vorurteile nach wie vor einen Einfluss auf die Berufs- und Studienwahl von Jugendlichen haben können, wie beispielsweise das Dossier der bpb verdeutlicht.
Bildungsungleichheiten und ihre Auswirkungen
Die Diskussion über geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten ist von großer Bedeutung für die Gesellschaft. Zahlreiche Studien, wie der Bericht „Bildung in Deutschland 2020“, zeigen, dass Mädchen und Jungen oft unterschiedliche Bildungserfahrungen und -ergebnisse haben, die häufig durch gesellschaftliche Stereotype verstärkt werden. Ein Beispiel ist die Forschung von Voyer & Voyer (2014), die belegt, dass männliche und weibliche Schülerinnen unterschiedlich in ihren schulischen Leistungen sind und dies erhebliche Auswirkungen auf ihre zukünftigen Karrieremöglichkeiten hat.
Aus diesem Grund ist der Girls‘ und Boys‘ Day nicht nur eine einmalige Veranstaltung, sondern ein wichtiger Schritt, um langfristig eine Chancengleichheit in Bildung und Beruf zu fördern. Umso wichtiger ist es, solche Initiativen zu unterstützen und auszubauen, um den Jugendlichen eine breitere Perspektive auf ihre zukünftigen Möglichkeiten zu bieten.