
Am 28. Februar 2025 findet der Informationstag „Zukunftscampus Neue Lehrkräfte für Berlin“ am Campus der Freien Universität Berlin in Dahlem statt. Von 9:00 bis 15:30 Uhr sind Jugendliche ab der zehnten Klasse eingeladen, sich eingehend über Lehramtsstudiengänge an verschiedenen Berliner Universitäten zu informieren. Veranstalter sind vier lehrkräftebildende Universitäten Berlins, die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie das Berliner Netzwerk für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund. Prof. Dr. Sven Chojnacki, Vizepräsident für Studium und Lehre der Freien Universität, hebt die gesellschaftliche Verantwortung der Universität in der Lehrkräftebildung hervor.
Bei der Veranstaltung erwarten die Teilnehmer unter anderem Informationen zu den Lehramtsstudiengängen aller Berliner Universitäten. Workshops, die sich mit einzelnen Fächern und dem Beruf des Lehrers beschäftigen, bieten eine tiefere Einsicht. Zudem besteht die Möglichkeit, direkt mit Lehramtsstudierenden zu sprechen und sich von erfahrenen Lehrkräften über den Berufsalltag berichten zu lassen. Ein umfassender Überblick über mögliche Fächerkombinationen und den Uni-Alltag wird ebenfalls gegeben.
Zielgruppe und Unterstützung
Zielgruppe des „Zukunftscampus“ sind nicht nur allgemein Schülerinnen und Schüler, sondern insbesondere auch solche mit Migrationshintergrund, die sich für den Lehrerberuf interessieren. Hier setzt das Netzwerk Zukunftscampus Berlin an, das seit seiner Gründung im Jahr 2010 auf die Förderung interkultureller Vielfalt in der Berliner Bildungslandschaft abzielt. Die Mitgliedschaft steht Lehrkräften, Lehramtsstudierenden und Lehramtsanwärtern offen, die sich ehrenamtlich engagieren.
Das Netzwerk bietet Unterstützung bei der Studienwahl, im Studium selbst sowie im Vorbereitungsdienst und der anschließenden Tätigkeit als Lehrkraft. Es fördert die Eigeninitiative und stellt soziale Verantwortung in den Vordergrund, unterstützt durch Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.
Gesellschaftliche Ansprüche und internationale Ausrichtung
Angesichts der heutigen globalisierten Welt müssen junge Menschen auf den internationalen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Laut einer Analyse, die im Newsletter der Qualitätsoffensive Lehrerbildung thematisiert wird, ist die Entwicklung zu leistungsfähigen, weltoffenen Global Citizen ein wichtiges Anliegen. Hierbei spielen Schulen eine entscheidende Rolle, denn sie müssen in der Lage sein, globale Entwicklungen und deren Auswirkungen authentisch zu vermitteln.
Die interkulturelle und internationale Ausrichtung der Lehrkräftebildung ist somit unerlässlich. Ungefähr 12% der Schüler an allgemeinbildenden Schulen hatten im Schuljahr 2020/2021 keine deutsche Staatsangehörigkeit, was die kulturelle Vielfalt in den Klassenräumen unterstreicht. Zugleich gaben nur 32% der internationalen Lehrkräfte in einer OECD-Studie an, dass multikulturelles Lehren Teil ihrer Ausbildung war.
Um diese Situation zu verbessern, wird ein BMBF-finanziertes DAAD-Programm, „Lehramt.International“, implementiert, das darauf abzielt, die Lehrkräftebildung international und interkulturell zu gestalten. Zu den Maßnahmen gehören Vollstipendien für Schulpraktika im Ausland sowie Dialogformate zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehramtsstudierende.
Das Bestehen auf internationaler und interkultureller Erfahrung in der Lehrkräftebildung verdeutlicht den gesellschaftlichen Anspruch, dass Schulen nicht nur Bildung, sondern auch Identität und Kultur vermitteln. Der „Zukunftscampus“ sollte als wichtige Plattform dienlich sein, um diese Ziele gemeinsam zu verfolgen.