
Wolfgang Müller, ein engagierter Sammler und Rentner, ist besorgt um die Zukunft seines DDR-Museums in Salzwedel. Seit dem Jahr 1992 hat er zahlreiche Objekte zusammengetragen, die das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) authentisch dokumentieren. Sein Ziel ist es, die Geschichte ohne Klischees und politische Bewertungen zu bewahren. Die Sammlung umfasst ein breites Spektrum an Alltagsgegenständen, von einem Kinderzimmer mit alten Puppen und Spielzeugen bis hin zu einem Armee-Bett, in dem Müller selbst geschlafen hat.
Das Museum in Salzwedel hat an Bedeutung gewonnen und zieht viele Besucher an. Diese möchten nostalgische Erinnerungen an ihre eigene Vergangenheit aufleben lassen. Müller stellt jedoch fest, dass jüngere Generationen oft kaum noch etwas über die DDR wissen. Aktuell gibt es zwar Interesse von mehreren Museen an seiner Sammlung, doch standen die Gespräche bislang nur auf losem Niveau. Müller hegt den Wunsch, sein Museum in Salzwedel als Teil der regionalen Heimatgeschichte zu erhalten.
Ungewisse Zukunft des Museums
Die Sorgen über die Zukunft des Museums schüren bei Müller eine gewisse Unruhe. Er wünscht sich, dass die Sammlung nicht auseinandergerissen wird. Sollten sich keine geeigneten Lösungen finden lassen, dachte Müller darüber nach, kleinere Sammlungen zu ermöglichen, um die Exponate zusammenzuhalten. Einige persönliche Erinnerungsstücke, vor allem Exponate aus seiner eigenen Armeezeit und Spielsachen für seine Enkel, möchte er jedoch behalten.
Das Museum, das Müller am 17. Juni 2020 für eine Urania-Führung öffnete, hat trotz der Corona-Pandemie großen Anklang gefunden. Besucher aus verschiedenen Altersgruppen, darunter sowohl die Generation der DDR-Experten als auch Kinder, die mehr über die Vergangenheit ihrer Eltern erfahren wollten, konnten gemeinsam die Ausstellung erkunden. Unter den zahlreichen Exponaten befinden sich Erinnerungsstücke aus der Altmark, darunter Gegenstände aus dem Erdgasbetrieb, dem Chemiewerk sowie der Baumkuchenproduktion, und auch alltägliche Produkte wie Globus-Erbsen und Putzi-Zahnpasta.
Erinnerungen an die DDR
Die Ausstellung bietet den Besuchern eine Reise durch den Alltag der DDR und weckt damit viele Emotionen. Beim Durchstreifen der Sammlung erleben die Besucher sowohl positive als auch negative nostalgische Gefühle. Es ist evident, dass die DDR weiterhin eine wichtige Rolle in der deutschen Erinnerungskultur spielt.
Die Thematik der DDR ist auch im überregionalen Kontext von Bedeutung. Das DDR Museum in Berlin gehört zu den meistbesuchten Museen des Landes und präsentiert die Lebensrealität der DDR auf wissenschaftlich fundierte und interaktive Weise. Themen wie der Alltag, die Mauer und die Stasi sind zentrale Elemente der Ausstellung.
Im Vergleich dazu steht das Museum von Wolfgang Müller in Salzwedel vor spezifischen Herausforderungen. Müller möchte sicherstellen, dass sein Museum nicht nur als eine Ansammlung von Erinnerungsstücken, sondern auch als ein Ort des Austauschs und des Lernens fungiert. Die Sorgen um fehlendes Wissen der jüngeren Generation über die DDR zeigen, dass es entscheidend ist, solche Erinnerungsorte zu bewahren und zu fördern.