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Warnstreik in Berlin: 170.000 Post-Beschäftigte fordern mehr Lohn!

Am 5. Februar 2025 bestreiken Beschäftigte der Deutschen Post AG in Berlin mehrere Standorte. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine 7%ige Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen für die Paketzusteller.

Am 5. Februar 2025 kündigte die Gewerkschaft Verdi einen Warnstreik an, der am Mittwoch die Paketzustellung an vier Standorten in Berlin beeinträchtigen wird: Tempelhof, Britz, Mariendorf und Mitte. Diese Aktion erfolgt im Rahmen einer bundesweiten Mobilisierung von Beschäftigten in der Paketzustellung, um den Druck auf die Deutsche Post AG zu erhöhen.

Der Warnstreik ist das Resultat der bisherigen Tarifverhandlungen, die am 8. Januar 2025 begonnen haben. Seit der zweiten Verhandlungsrunde gab es kaum Fortschritte und keine greifbaren Ergebnisse. Verdi fordert eine Lohnerhöhung um sieben Prozent für etwa 170.000 Tarifbeschäftigte, zu denen auch Auszubildende und Dual-Studierende gehören. Zudem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche Urlaubstage sowie einen zusätzlichen Urlaubstag für gewerkschaftliche Mitglieder.

Frustration und Forderungen

Die aktuellen Forderungen stehen im Kontext der schweren körperlichen Belastungen, die die Zustellerinnen und Zusteller täglich bewältigen müssen. Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis betonte, dass die Mehrbelastung durch das Heben schwerer Pakete und die oft widrigen Wetterbedingungen eine deutliche Lohnerhöhung und mehr Urlaub erforderlich machen. Laut einer Umfrage von Verdi unter 45.000 Mitgliedern erwarten diese eine substanzielle Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.

Ferner wurde am Dienstag bundesweit gegen die Arbeitsbedingungen in den Briefzentren protestiert, darunter in Berlin-Tempelhof, Stahnsdorf, Schönefeld und Hennigsdorf. Die Gewerkschaft zeigt sich entschlossen, die Arbeitgeber weiter unter Druck zu setzen, um die geforderten Veränderungen durchzusetzen.

Politische Rahmenbedingungen

Im weiteren Kontext ist die Reform des Postgesetzes relevant. Ein Gesetzentwurf zur Entlastung von Zustellerinnen und Zustellern wurde bereits beschlossen, doch blieb eine wichtige Frage ungeklärt. Die Möglichkeit, eine 20-Kilo-Grenze für die Einzelzustellung einzuführen, wurde versäumt. Laut aktuellem Postgesetz müssen Pakete über 20 Kilogramm von zwei Personen zugestellt werden, es sei denn, geeignete technische Hilfsmittel stehen zur Verfügung. Die fehlende Präzisierung der Kriterien für solche Hilfsmittel wird als zusätzlicher Belastungsfaktor für die Zusteller wahrgenommen.

Der Bundestag diskutierte am 20. Dezember 2024 den Gesetzentwurf, der von der SPD und den Grünen eingebracht wurde. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen in der Paketbranche zu verbessern. Die Regelungen für schweren Pakete sollen überarbeitet werden. Zwar bleibt die Grundsatzpflicht zur Zustellung schwerer Pakete durch zwei Personen bestehen, doch das Maximalgewicht für Pakete in der Einzelzustellung wird von 31,5 Kilogramm auf 23 Kilogramm gesenkt, was einer gewissen Entlastung für die Beschäftigten entspricht.

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und der Deutschen Post ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. Die Diskussionen über die Entgeltbedingungen und die Arbeitsbedingungen fallen zudem in eine zeitlich und politisch komplexe Phase, da auch die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Kürze beginnen.

Insgesamt droht die Situation weiter zu eskalieren, wenn die Ansprüche der Arbeitnehmer nicht erfüllt werden und die befürchteten Konsequenzen aus den laufenden Verhandlungen entstehen sollten.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.verdi.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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