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Vandalismus auf jüdischem Friedhof in Zeven – Polizei ermittelt!

Unbekannte beschädigten am 1. Februar 2025 den jüdischen Friedhof in Zeven, rissen Blumen aus einem Gedenkkranz und hinterließen aufkleber mit provokanten Botschaften. Die Polizei sucht Zeugen.

Vandalismus auf einem jüdischen Friedhof in Zeven hat zu Empörung und Besorgnis in der Region geführt. Laut Weser-Kurier wurde der Vorfall am 1. Februar 2025 von einer Spaziergängerin entdeckt, als sie Schäden an der Friedhofsumzäunung bemerkte. Unbekannte Täter hatten Blumen aus einem Gedenkkranz gerissen, der zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust für den Internationalen Tag des Gedenkens abgelegt wurde.

Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung eingeleitet und bittet um Mithilfe der Bevölkerung. Auf dem Friedhof wurden mehrere Aufkleber mit der Botschaft „Du hast eine Stimme, lass sie raus“ gefunden. Die Ermittler prüfen den möglichen Zusammenhang zwischen diesen Aufklebern und den vandalistischen Handlungen. Zeugen werden aufgefordert, Hinweise unter der Telefonnummer 04281/ 9 59 20 zu melden.

Zunehmender Antisemitismus im Fokus

Der Vorfall in Zeven reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein, die auch in anderen Regionen Deutschlands zu beobachten ist. Eine Analyse der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) zeigt, dass antisemitische Sachbeschädigungen an Gedenkorten in Berlin im ersten Halbjahr 2024 zugenommen haben. So wurden 21 Vorfälle gemeldet, während es im gesamten Jahr 2023 nur 18 waren, wie rbb24 berichtet.

Ein auffälliges Muster zeigt sich: Viele der Vorfälle geschahen nach dem 7. Oktober 2023, dem Datum des Terrorangriffs auf Israel durch Hamas. Diese jüngsten Entwicklungen beleuchten ein alarmierendes Klima von Antisemitismus, das auch zur Beschädigung von Stolpersteinen und anderen Gedenkstätten führt. Im Jahr 2024 wurden bisher sechs Vorfälle von Stolpersteinen-Schändungen gemeldet, im Vergleich zu zehn im Vorjahr.

In Brandenburg hingegen ist die Situation etwas anders. Hier wurden 2024 bis jetzt keine Vorfälle im Zusammenhang mit Stolpersteinen gemeldet, doch ein Anstieg an Beschädigungen von Gedenktafeln und Gedenksteinen wurde beobachtet. So berichtet Presseportal von weiteren Vandalismusvorfällen in der Region, die das allgemeine Sicherheitsgefühl in der Gesellschaft belasten.

Die Zunahme solcher Vorfälle und die damit verbundenen psychologischen Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften sind besorgniserregend. Initiativen zur Erinnerung und Gedenken stehen vor der Herausforderung, sich gegen wachsendes antisemitsches Verhalten zur Wehr zu setzen. Es bleibt zu hoffen, dass die Polizei und die Gesellschaft als Ganzes diese Tendenzen ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Gedenkstätten zu schützen und Erinnerungskultur zu stärken.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.presseportal.de
Referenz 3
www.rbb24.de
Quellen gesamt
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