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Universität der Künste Berlin schlägt Alarm: Finanzkrise droht!

Am 16. Januar 2025 verurteilt der Akademische Senat der Universität der Künste Berlin drastische Haushaltskürzungen des Senats, die die finanzielle Basis von Lehre und Forschung gefährden.

Der Akademische Senat der Universität der Künste Berlin (UdK) hat in einer jüngsten Sitzung am 16. Januar 2025 einstimmig eine Stellungnahme zu den drastischen Kürzungen des Hochschulhaushalts durch den Senat von Berlin verabschiedet. Laut udk-berlin.de gefährden die Einsparungen die finanzielle Basis für Lehre und Forschung und stellen einen Vertrauensbruch dar, da der Hochschulvertrag mit dem Land Berlin quasi aufgekündigt wird. Ein Rechtsgutachten unterstützt diese Anschuldigung.

Die Kürzungen belaufen sich auf 8 % des konsumtiven Landeszuschusses, was den Betrag auf weniger als 91 Millionen Euro reduziert. Dies hat zur Folge, dass die UdK nicht einmal die laufenden Kosten für Personal, Bauunterhalt, Energie und Mieten decken kann. Zudem müssen dringend notwendige Sanierungen und Instandhaltungen ausgesetzt werden. Die Universität, die seit 1696 besteht und über 70 Studiengänge in künstlerischen Disziplinen anbietet, blickt auf eine prekäre Zukunft, insbesondere wenn weitere Einsparungen für den Doppelhaushalt 2026/27 drohen, die 2026 zur Zahlungsunfähigkeit führen könnten.

Auf Folgen der Einsparungen reagieren

Die Sparmaßnahmen betreffen nicht nur die finanziellen Mittel der UdK. Auch andere Berliner Hochschulen, darunter die Freie Universität, werden laut forschung-und-lehre.de, massiv betroffen sein. Insgesamt sollen im Landeshaushalt 2025 250 Millionen Euro im Wissenschaftsbereich eingespart werden, wobei 100 Millionen Euro direkt von Hochschulverträgen gestrichen werden. Die genaue Verteilung dieser Kürzung ist jedoch noch unklar.

Die Freie Universität Berlin ist mit einer Einsparung von rund 41 Millionen Euro konfrontiert. Diese Einsparungen setzen die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Berlin aufs Spiel, da die Universitäten gezwungen sind, Rücklagen anzutasten, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen, was die Bausubstanz und die strukturelle Integrität betrifft. Professor Günter M. Ziegler der Freien Universität äußerte in diesem Zusammenhang, dass die Kürzungen als „konzeptlos“ und als massiven Einschnitt in die Planungssicherheit der Universität wahrgenommen werden.

Kreative Lösung gefragt

Inmitten dieser finanziellen Krisensituation wird die Rolle der politischen Verantwortlichen zunehmend kritisch hinterfragt. Die Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra wird möglicherweise vorgeworfen, die Situation zu spät erkannt zu haben. Zudem hat die Opposition den Senat für seine fehlende Vision bezüglich der langfristigen Finanzierung der Hochschulen kritisiert. Mangel an politischer Bildungsverantwortung wird als ein zentrales Problem angesehen, das zu den massiven Einschnitten geführt hat.

Die Bedrohung der Bildungslandschaft Berlins durch die Kürzungen ist besonders besorgniserregend. Viele Studierende, von denen ein Drittel einen internationalen Hintergrund hat, stehen direkt vor den Konsequenzen dieser Einsparungen. Die UdK, die 2025 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, könnte durch diese Maßnahmen in ihrer Fähigkeit, hochwertige Lehre anzubieten, stark beeinträchtigt werden. Es besteht die Gefahr der Entsolidarisierung innerhalb der Hochschule, was letztlich den künstlerischen und innovativen Fortschritt gefährdet.

Das Fehlen privater Investitionen und finanziell starker Förderinstitutionen im Bereich der Künste hinterlässt die Hochschulen in einer unhaltbaren finanziellen Abhängigkeit, was die Struktur und die Inhalte des Bildungssystems deutlich beeinflusst. Angesichts der globalen Krisen wird die Kürzung des Hochschulhaushalts als besonders unglücklich erachtet und könnte weitreichende negative Folgen für die Entwicklungspotenziale in Kunst und Kultur haben.

Referenz 1
www.udk-berlin.de
Referenz 2
www.forschung-und-lehre.de
Referenz 3
www.fu-berlin.de
Quellen gesamt
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