
Horst Heldt, der Geschäftsführer des 1. FC Union Berlin, hat in der Sendung Sky90 scharfe Kritik am Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Kontrollausschuss geübt. Anlass sind die jüngsten Entscheidungen des DFB-Sportgerichts, das das Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum vom 14. Dezember mit 2:0 für den Bochumer Verein wertete. Ursprünglich endete die Partie nach einer Unterbrechung aufgrund eines Feuerzeugwurfs aus dem Union-Block mit 1:1. Bochums Torwart Patrick Drewes wurde durch den Wurf am Kopf getroffen, was zu seiner Auswechslung führte und die Fortsetzung des Spiels zur Farce werden ließ.
Heldt stellte in seiner Kritik infrage, ob eine Mannschaft in Überzahl, wie es Union nach Drewes‘ Verletzung war, aktiv agieren sollte. Diese Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Union gegen die Wertung des Spiels Berufung einlegt, da sie die Entscheidung des DFB als unangemessen erachtet. Das DFB-Sportgericht erkannte an, dass die Verletzung von Drewes eine Schwächung für die Bochumer Mannschaft darstellte. Nach dem Vorfall musste der Torwart mit Schwindel und Übelkeit ins Krankenhaus gebracht werden, während das Spiel mehr als 25 Minuten pausierte.
Kritik an der DFB-Entscheidung
Die Entscheidung des DFB-Sportgerichts wurde von Unions Präsident Dirk Zingler ebenfalls scharf verurteilt. Er bezeichnete das Urteil als „unsportlichen Skandal“ und warnte vor möglichen Manipulationen von Spielen. Zingler äußerte Bedenken über die mögliche Voreingenommenheit einiger Schiedsrichter und stellte klar, dass diese Vorfälle schädlich für den Fußball seien. Der Kommunikations-Chef von Union, Christian Arbeit, ergänzte, dass die Entscheidung nicht mit dem sportlichen Rechtsempfinden übereinstimme. Der Fall soll nun am Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes verhandelt werden.
Im Hinblick auf die Tabelle könnte Bochum durch diese Entscheidung einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Mit nun acht Punkten rückt der Verein näher an die rettenden Plätze, während Union Berlin mit dieser Thematik zusätzliche Probleme hat.
Regelungen im DFB
Die Streitigkeiten innerhalb des DFB unterliegen den Regelwerken, die von der Sportgerichtsbarkeit des DFB festgelegt wurden. Die Organe dieser Jurisdiktion sind der Kontrollausschuss, der als Anklagebehörde fungiert, das DFB-Sportgericht als Ausgangsinstanz und das DFB-Bundesgericht, welches in der Rolle der Rechtsmittelinstanz agiert. Diese Strukturen spielen eine essenzielle Rolle, um sicherzustellen, dass Mitglieder des DFB zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie gegen die verbandseigenen Regelwerke verstoßen. Unabhängig von den gerichtlichen Auseinandersetzungen weist der DFB darauf hin, dass er jährlich eine Summe spendet, die mindestens der Höhe der angefallenen Geldstrafen entspricht. Diese fließt in fußballnahe Stiftungen, die soziale Projekte unterstützen.
Der Vorfall und die damit verbundenen Entscheidungen werfen nicht nur Fragen zur Integrität des Spiels auf, sondern auch zur Funktionalität und Fairness der Organisationen, die den deutschen Fußball lenken. Der Metallene Schied eines Vereins steht auf dem Spiel, während die Bedeutung der Entscheidungen weit über die 90 Minuten auf dem Platz hinausgeht.
Union Berlin hat zudem die Person, die das Feuerzeug geworfen hat, identifiziert und bereits Anzeige erstattet. Ein dreijähriges Stadionverbot wurde ausgesprochen, um zukünftiges Fehlverhalten zu unterbinden.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie die Berufung verläuft und welche weiteren Reaktionen von den beteiligten Parteien kommen.
tz.de berichtet, dass …
sportschau.de informiert über …
dfb.de erklärt die Sportgerichtsbarkeit …