
Das DFB-Sportgericht hat entschieden, das umstrittene Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Bochum vom 14. Dezember 2024 mit 2:0 für Bochum zu werten. Diese Entscheidung resultiert aus dem Vorfall, bei dem ein Feuerzeug aus dem Fanblock von Union Berlin auf den Bochumer Torwart Patrick Drewes geworfen wurde, was zu einem Krankenhausaufenthalt führte. Drewes berichtete über Schwindel und Übelkeit, was nach dem Wurf in der 92. Minute zu einem Spielabbruch führte. Das Spiel wurde für etwa 30 Minuten unterbrochen, bevor es mit einer Nachspielzeit von drei Minuten fortgesetzt wurde, wobei Bochum unter Protest weiterspielte und schließlich Einspruch gegen die Ergebniswertung einlegte. In diesem Zusammenhang stellte das Gericht fest, dass die Spielfähigkeit von Drewes nach dem Wurf eingeschränkt war, wobei der Mannschaftsarzt ein leichtes Schädelhirntrauma vermutete. „Das war ein quasi Spielabbruch“, erklärte der Vorsitzende Richter Stephan Oberholz. Dies bedeutet, dass gemäß der DFB-Rechtsordnung bei einem Spielabbruch durch Verschulden einer Mannschaft das Ergebnis mit 0:2 gewertet wird. Der 1. FC Union Berlin plant nun, gegen dieses Urteil in Berufung zu gehen, da der Verein der Meinung ist, das Spiel sei ordnungsgemäß mit 1:1 beendet worden und es keine Umstände für eine Ergebnisänderung gegeben habe.
Union-Präsident Dirk Zingler kündigte an, Einspruch gegen das Urteil einzulegen und erwähnte die Unterstützung anderer abstiegsbedrohten Vereine. Er erklärte, dass diese Vereine als Nebenkläger auftreten könnten, was auch Holstein Kiel einschließen würde. Überraschend für Kiel zeigte sich Sportchef Carsten Wehlmann, der angab, nichts von einer solchen Unterstützung gehört zu haben. Experten anzumerken, dass es fraglich sei, ob andere Vereine aufgrund des laufenden Verfahrens als Nebenkläger auftreten können. Ungeachtet dessen bleibt Union Berlin trotz der Wertung nun abstiegsbedroht, hat aber punkte-technisch zu Holstein Kiel aufgeschlossen.
Folgen für die Vereine
Die Wertung hat Auswirkungen auf die Tabelle, da Union Berlin nach dieser Entscheidung nicht besser dastet und weiterhin in der Abstiegszone verbleibt. Holstein Kiel selbst ist nach einer 2:3-Niederlage gegen den SC Freiburg zwar weiterhin nicht auf dem letzten Platz, hat aber dennoch eine negative Tordifferenz zu verzeichnen. Der VfL Bochum hingegen musste sich am vergangenen Samstag gegen 1. FSV Mainz 05 mit 0:2 geschlagen geben und sieht sich ebenfalls in der Bedrängnis.
Laut DFB-Bundesgericht wird in naher Zukunft über den Fall entschieden werden. Dies wird voraussichtlich Einfluss auf die endgültige Wertung und die Konsequenzen für alle beteiligten Teams haben. Die Sportgerichtsbarkeit des DFB regelt alle Streitigkeiten innerhalb des Verbandes und kommt in solchen Konflikten zum Einsatz, um gültige Regelungen zu gewährleisten und gerecht zu verfahren. Dabei sind die Vorgänge im DFB klar strukturiert und umfassen unter anderem die Instanzen des Kontrollausschusses, des Sportgerichts sowie des Bundesgerichts, welches als Rechtsmittelinstanz fungiert. Die sportrechtlichen Rahmenbedingungen sind für alle Mitglieder des DFB bindend, um Fairness und Respekt innerhalb des Fußballs zu wahren.
Die kommenden Wochen werden für die betroffenen Vereine entscheidend sein, nicht nur wessen punktetechnischer Verlauf sich aufgrund dieser Entscheidungen ändern könnte, sondern auch wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen um die Wertung des Spiels entwickeln werden. Die Situation bleibt angespannt, und jeder Verein muss sich auf alle möglichen Szenarien einstellen.