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Strabag-Chef Klemens Haselsteiner mit 44 Jahren verstorben

Im Alter von 44 Jahren ist Klemens Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE, versterben. Sein plötzlicher Tod nach einer Aneurysma-Blutung wirft Fragen zu Innovationsprojekten der Bauindustrie auf.

Klemens Haselsteiner, der Vorstandsvorsitzende der Strabag SE, ist im Alter von 44 Jahren verstorben. Das Unternehmen gab seinen Tod am Freitagabend bekannt. Laut einer Sprecherin starb Haselsteiner nach einer Aneurysma-Blutung in einer Kurklinik in Kärnten an einem natürlichen Tod. Sein plötzlicher Tod stellt nicht nur einen Verlust für die Strabag, sondern auch für die gesamte Bauindustrie dar.

Haselsteiner hatte seit 2020 eine Position im Vorstand inne und wurde vor zwei Jahren zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Er stammte aus einer einflussreichen Familie; seine Familie hält 30,7 Prozent der Anteile an Strabag SE, die an der Wiener Börse im ATX notiert ist. Er war dreifacher Vater und einer der vier Söhne des erfolgreichen Industriellen Hans Peter Haselsteiner.

Innovationen und Digitalisierung in der Bauindustrie

Seine Karriere bei Strabag war geprägt von einem starken Fokus auf Innovation und Digitalisierung. Als erster Digitalvorstand des Unternehmens setzte er zahlreiche Maßnahmen um, darunter den Einsatz von Robotern zur Überwachung des Baufortschritts. Haselsteiner war überzeugt, dass die Digitalisierung eine Schlüsselrolle in der Bauindustrie spielen kann, um effizientere Prozesse und eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen, wie auch in einer Studie des Fraunhofer IESE zur Digitalisierung in der Baubranche festgestellt wurde. Diese Studie wies darauf hin, dass Herausforderungen wie Datenqualität und der Mangel an digitalen Kompetenzen in der Branche bestehen.

Haselsteiner nutzte seine Position, um mit Start-ups wie Schüttflix zu kollaborieren und digitale Lösungen zu entwickeln. Zu seinen weiteren Initiativen zählten Konzepte für Recycling und die Nutzung nachhaltiger Materialien, wie feinstaubschluckendes Moos und schadstoffmindernden Asphalt. Zudem war Haselsteiner maßgeblich an der Dekarbonisierung des Unternehmens beteiligt und suchte neue Märkte, einschließlich einer Übernahme eines Infrastrukturspezialisten in Australien. Gleichzeitig wurde die Verantwortung für die Region Russland nach der Invasion der Ukraine 2022 aufgegeben.

Beruflicher Werdegang

Haselsteiner wuchs in Südtirol auf und studierte an der De Paul University in Chicago. Seine Karriere begann bei KPMG in Österreich und führte ihn 2011 zu Strabag, wo er zunächst in Russland tätig war. Ab 2015 arbeitete er für die deutsche Tochtergesellschaft Ed. Züblin AG, bevor er in den Vorstand von Strabag eingetreten ist. Während seiner Zeit bei Strabag war er verantwortlich für bedeutende Bauprojekte wie die Axel Springer Projekt in Berlin sowie Stuttgart 21.

In den letzten Jahren unter seiner Führung verzeichnete Strabag eine bemerkenswerte Verbesserung der Ertragskraft: Der Überschuss stieg 2023 um ein Drittel auf 630,5 Millionen Euro, und der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 37 Prozent auf 6,30 Euro. Haselsteiners visionäre Ansätze und Engagement für das Unternehmen haben nicht nur die Strabag SE, sondern auch die gesamte Branche nachhaltig geprägt.

Die Nachricht seines plötzlichen Todes hinterlässt eine große Lücke in der Bauindustrie und führt zu Spekulationen über die zukünftige Richtung von Strabag. Nachfolger sowie das gesamte Managementteam stehen vor der Herausforderung, sein innovative Erbe weiterzuführen und die Initiativen zur Digitalisierung und Nachhaltigkeit fortzusetzen.

Der Verlust eines solch visionären Führers wird nicht nur von seiner Familie, sondern auch von seinen zahlreichen Kollegen und Partnern in der Branche betrauert. Seine Bemühungen um Fortschritt und Innovation in der Bauindustrie werden in Erinnerung bleiben und ein Vorbild für zukünftige Führungskräfte sein.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.iz-jobs.de
Referenz 3
www.iese.fraunhofer.de
Quellen gesamt
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