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Stadler in Berlin: Proteste wegen drohender Sparmaßnahmen und Jobabbau!

Regierender Bürgermeister Kai Wegner sichert Stadler in Berlin Unterstützung zu. Angesichts wirtschaftlichen Drucks plant das Unternehmen Sparmaßnahmen, während 1.200 Mitarbeiter protestieren.

Am 28. Februar 2025 hat der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), seine Unterstützung für das Unternehmen Stadler in Berlin zugesichert. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der Zug- und U-Bahn-Produzent trotz einer guten Auslastung unter erheblichem wirtschaftlichem Druck steht. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und reichen von den Folgen des Lieferkettenzusammenbruchs während der Pandemie über den Ukraine-Krieg bis hin zu steigenden Energie- und Rohmaterialpreisen. Wegner betonte die Notwendigkeit, die Zukunft des Standorts und die Sicherheit der Arbeitsplätze zu gewährleisten, während ungefähr 1.200 Mitarbeiter am Mittwochmittag am Werk in Pankow protestierten.

Stadler, der seit 2000 einer der größten Industrie-Arbeitgeber in Berlin ist, plant einschneidende Sparmaßnahmen, die auch den Standort in Pankow betreffen. Dort arbeiten rund 1.700 Menschen, und das Werk wurde erst 2023 erweitert. Sowohl die Gewerkschaft IG Metall als auch die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) haben Aufschluss über die wirtschaftliche Lage gefordert, da der Senat erst Ende letzter Woche von den Problemen erfahren hat. Giffey äußerte, dass mehr Informationen über die geplanten Maßnahmen benötigt werden, bevor die Arbeitnehmer in den Verhandlungsprozess involviert werden.

Geplante Sparmaßnahmen und ihre Implikationen

Trotz der wichtigen zukünftigen Projekte und der guten Auslastung wird Stadler gezwungen sein, Prozesse sowie die Kostenstruktur an den Standorten Berlin, Velten und Hennigsdorf anzupassen. Erste Berichte besagen, dass die geplanten Sparmaßnahmen möglicherweise Gehaltskürzungen, Reduktionen bei Zuschlägen und Anpassungen bei Arbeitszeit- und Pausenregelungen beinhalten könnten. IG Metall wurde nicht im Vorfeld über diese Pläne informiert, was das Vertrauen unter den Beschäftigten beeinträchtigt hat.

Jan Otto, Vertreter der IG Metall, betont, dass er nur zu Verhandlungen bereit ist, wenn Initialen wie Teilschließungen und Personalabbau ausgeschlossen werden. Hintergrund dieser Vorsicht ist eine Erfahrung mit Alstom, wo vereinbarte Investitionen nicht eingehalten wurden. Otto warnt vor den weitreichenden Folgen von Zugeständnissen bei Personal und Entlohnung und fordert, dass die Sicherheit der Arbeitsplätze oberste Priorität haben muss.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Der wirtschaftliche Druck auf Stadler ist Teil eines größeren Trends in der deutschen Industrie. So ist der Auftragseingang in der deutschen Industrie im November 2024 um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken, was der größte Rückgang seit Monaten ist. Der Maschinenbau und die Automobilbranche sind besonders betroffen, während die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt und hohe Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrien weiter belasten. Die Aussichten für 2025 erscheinen pessimistisch, trotz eines leichten Plus im Dreimonatsvergleich.

Stadler produziert unter anderem die neue U-Bahn-Baureihe J/JK für die BVG. Die geplante Auslieferung der neuen U-Bahnen bleibt unverändert, und die laufenden sowie zukünftigen Projekte werden von den Sparmaßnahmen nicht betroffen sein. In Berlin warten die Kassen der BVG auf die Auslieferung von 1.500 Wagen für S- und U-Bahnen, und somit steht die Stadt in der Pflicht, die Industrie zu unterstützen, um Arbeitsplätze zu sichern und eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Situation bei Stadler sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Stadt Berlin erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Die begleitenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werfen zudem einen Schatten auf die gesamte Branche.

Für weitere Informationen bitte hier lesen: rbb24, nd-aktuell, Investment Week.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.nd-aktuell.de
Referenz 3
www.investmentweek.com
Quellen gesamt
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