
Am 19. Januar 2025 konnte der FC St. Pauli im Kellerduell gegen den 1. FC Heidenheim einen wichtigen 2:0-Auswärtssieg erzielen. Damit kürte Trainer Alexander Blessin sein Team zum „internen baden-württembergischen Meister“ der Fußball-Bundesliga. Der Sieg war nicht nur für die Tabelle von Bedeutung, sondern auch für das Selbstvertrauen der Mannschaft, die zuvor eine Niederlage gegen den VfL Bochum hinnehmen musste.
Johannes Eggestein brachte St. Pauli bereits in der 25. Minute mit einem verwandelten Strafstoß in Führung. In der Folge hatte Heidenheim die Möglichkeit, auszugleichen. Ein Treffer in der 87. Minute, erzielt durch Max Breuning, wurde jedoch aufgrund einer Abseitsposition nicht anerkannt. Morgan Guilavogui sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung, was Blessin als „dramatische Wendung“ feierte.
Aufwärtstrend und Abstiegskampf
Der FC St. Pauli hat sich durch diesen Sieg auf über dem Abstiegsstrich positioniert und distanziert Heidenheim um drei Punkte. Blessin äußerte sich stolz über die Reaktion seiner Mannschaft auf die Niederlage gegen Bochum und hob insbesondere die kämpferische und spielerische Stärke hervor, die sein Team an den Tag legte. „Wir haben viele negative Gedanken gehabt, bis die Abseitsprüfung des Schiedsrichters abgeschlossen war“, so Blessin.
Die Winter-Neuzugänge James Sands und Noah Weißhaupt sowie Johannes Eggestein standen erstmals von Beginn an auf dem Platz. Sands glänzte in defensiven Aufgaben, während Weißhaupt die Heidenheimer Abwehr vor Herausforderungen stellte. „Vieles von den vorgenommenen Zielen ist aufgegangen“, resümierte Blessin. Ein Wermutstropfen für das kommende Heimspiel gegen Union Berlin ist die Sperre von Eric Smith, der nach der fünften Gelben Karte nicht zur Verfügung stehen wird.
Kontext zum Abstiegskampf
Der aktuelle Erfolg von St. Pauli steht im Kontext einer Bundesliga-Saison, in der viele Teams um den Klassenerhalt kämpfen. Trainerwechsel sind dabei ein häufiges Mittel, um neue Impulse zu setzen. Statistiken zeigen jedoch, dass späte Wechsel oft nicht den gewünschten Effekt haben. Seit der Saison 2011/12 gab es 13 Trainerwechsel nach dem 26. Spieltag bei abstiegsbedrohten Teams. Nur zwei dieser Teams verbesserten sich auf Rang 15 oder höher, während viele auf ihren Positionen verharrten oder abstiegen. Beispiele wie Werder Bremen, das Florian Kohfeldt nach dem vorletzten Spieltag entließ und schließlich als 17. abstieg, verdeutlichen die Schwierigkeiten, die mit späten Entscheidungen verbunden sind. Im Gegensatz dazu konnten Teams wie Mainz unter Bo Svensson von Rang 17 auf Platz 12 klettern, was den positiven Einfluss eines früheren Trainerwechsels unterstreicht.
In Anbetracht dieser Faktoren steht St. Pauli nun vor der Herausforderung, diesen Trend aufrechtzuerhalten und sich im Abstiegskampf zu behaupten. Mit dem jüngsten Sieg konnten sie zumindest temporär die Sorgen um den Abstieg etwas lindern und die Chance auf eine positive Saisonwende erhöhen.
Für die kommende Woche steht das Heimspiel gegen Union Berlin auf dem Programm, das entscheidend für den weiteren Verlauf der Saison sein könnte.