
Am 5. Februar 2025 erhielt die Ruhr-Universität Bochum in Berlin das Zertifikat „Vielfalt Gestalten“ des Stifterverbands. Diese Auszeichnung würdigt die umfassenden Bemühungen der Universität, eine diversitätsorientierte Hochschulkultur zu fördern, was von Prof. Dr. Isolde Karl, Prorektorin für Diversity, Inklusion und Talententwicklung, als Meilenstein bezeichnet wurde. Das Auditierungsverfahren „Vielfalt Gestalten“ motiviert Hochschulen, Diversität nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Gewinn zu betrachten und gezielt daran zu arbeiten.
Für die Erreichung der definierten Auditziele setzte die Ruhr-Universität Bochum insgesamt 25 Maßnahmen um. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, Diversität in der gesamten Hochschule zu verankern. Aufgrund der Größe und Komplexität der Universität sieht sich die RUB jedoch zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Eine der zentralen Herausforderungen besteht in der kommunikativen Erreichbarkeit aller Universitätsmitglieder.
Strategien zur Sichtbarkeit und Engagement
Um die Sichtbarkeit ihrer Diversity-Aktivitäten zu erhöhen und das Engagement zu fördern, plant die Universität die Entwicklung einer langfristigen Diversitätsstrategie. In diesem Kontext betont Isolde Karle die Notwendigkeit, Spannungen zwischen unterschiedlichen Diversitätsstrategien auszugleichen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Sie erkennt an, dass die Diversitätspolitik gesamtgesellschaftlich unter Druck steht, was die Positionierung der Universität als toleranten Ort von entscheidender Bedeutung macht.
Die Bemühungen um Diversität in der Hochschulkultur sind Teil eines größeren Trends, den die Zeitschrift für Hochschulentwicklung ZFHE in ihrer Ausgabe vom Oktober 2020 thematisierte. Darin wurden Chancen und Herausforderungen analysiert, die eine inklusive Hochschule mit sich bringt. Die Diskussion umfasst insbesondere die Aspekte Digitalisierung, Kompetenz und Lernverhalten, die auch im Kontext der Diversität betrachtet werden müssen.
Genderinklusive Sprache als Teil der Diversitätsstrategie
Eine wichtige Facette der Diversität ist die inklusive Sprache, die das Denken und die Wahrnehmung prägt. Die Ruhr-Universität Bochum hat Empfehlungen für eine genderinklusive Sprache formuliert. Dazu zählen geschlechtsneutrale Formulierungen wie „Studierende“ oder die Verwendung des Gendersternchens, um diverse Geschlechteransprachen zu ermöglichen. Diese Empfehlungen betonen, dass Sprache sich kontinuierlich wandelt und an gesellschaftliche Veränderungen angepasst werden muss.
Zu den spezifischen Vorschlägen gehört die Verwendung von Partizipien im Plural sowie Alternativen zu männerdominierten Begriffen. Auch die Anredeformen sollten geschlechtsneutral gestaltet werden, beispielsweise durch direkte Ansprache oder neutrale Anreden. Diese Empfehlungen sollen nicht nur im akademischen Kontext gelten, sondern auch das alltägliche Miteinander von Studierenden und Mitarbeitenden prägen.
Die RUB zeigt damit, dass sie nicht nur die Vielfalt innerhalb der Institution fördert, sondern auch einen aktiven Beitrag zu einer diskriminierungsfreien und inklusiven Hochschulkultur leisten möchte, die auf eine respektvolle und wertschätzende Kommunikation setzt.
Insgesamt beweist die Ruhr-Universität Bochum mit ihren Maßnahmen und Strategien, dass der Weg zu einer exzellenten und inklusiven Hochschule mit vielen Facetten verbunden ist. Diese Initiativen stehen als Beispiel für andere Hochschulen, die ähnliche Herausforderungen annehmen und Lösungen entwickeln möchten.
Mehr Informationen zu den Entwicklungen an der RUB finden Sie in den folgenden Links: news.rub.de, uni.ruhr-uni-bochum.de, bildungsserver.de.