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Rheinmetall plant Umstellung auf Munition: Boom in Berlin und Neuss!

Rheinmetall plant die Umstellung von zivilen auf militärische Produktion in Berlin und Neuss, um der wachsenden Nachfrage nach Munition gerecht zu werden, während die Rüstungsindustrie Rekordumsätze erzielt.

Die Rheinmetall AG plant, in zwei ihrer Werke in Berlin und Neuss die Produktion von Munition signifikant auszuweiten. Derzeit konzentrieren sich diese Werke auf die Herstellung ziviler Komponenten für Fahrzeuge. Eine endgültige Entscheidung über die Umstellung auf die munitionstechnische Produktion steht jedoch noch aus, wie Unser Mittel Europa berichtet.

Rheinmetall reagiert auf die steigende Nachfrage nach Rüstungsgütern und nutzt alle Möglichkeiten, um die Stückzahlen im Rüstungsbereich, besonders im Bereich Munition, zu erhöhen. Die Sparte „Power Systems“, die zuvor auf die Automobil- und Energiewirtschaft ausgelegt war, zeigt rückläufige Ergebnisse infolge der Krise in der Automobilindustrie. In den ersten neun Monaten 2024 sank der Umsatz in dieser Sparte um 1,54 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis um 3,8 Prozent auf 74 Millionen Euro zurückging.

Rekordzahlen im militärischen Geschäft

Rheinmetall schloss das Finanzjahr mit Rekordzahlen ab, wobei der Konzernumsatz auf 9,751 Milliarden Euro anstieg, was einem Wachstum von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Das militärische Geschäft ist mittlerweile für etwa 80 Prozent des gesamten Umsatzes verantwortlich. Die Prognose für 2025 deutet auf ein starkes Wachstum sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis hin. Man erwartet, dass der Umsatz im militärischen Bereich um 35 bis 40 Prozent steigt. Das operative Ergebnis stieg im vergangenen Jahr um 61 Prozent auf 1,478 Milliarden Euro, während die operative Marge bei 15,2 Prozent liegt.

Kontext der wachsenden Rüstungsnachfrage

Die anhaltende Nachfrage nach Rüstungsprodukten wurde durch globale Konflikte, insbesondere die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, stark angeheizt. Laut einer Erhebung in Investment Week haben die 100 größten Rüstungsunternehmen weltweit ihren Umsatz 2023 um 4,2 Prozent auf 632 Milliarden Dollar gesteigert. Rheinmetall steigerte seinen Umsatz sogar um 10 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar, vor allem durch die erhöhte Produktion von Munition und Leopard-Panzern.

Zudem zeigt sich, dass Unternehmen wie Rheinmetall von der erhöhten Nachfrage stark profitieren, während US-amerikanische Rüstungsfirmen unter Lieferkettenproblemen leiden. Die vier größten deutschen Rüstungsanbieter erzielten zusammen einen Umsatz von 10,7 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 7,5 Prozent entspricht.

Die ethischen Fragen rund um die Rüstungsindustrie werden verstärkt erörtert. Umweltorganisationen kritisieren die Dominanz westlicher Rüstungsunternehmen und mahnen die Folgen der Waffensproduktion im Kontext globaler Konflikte an. Während die Produktion von Waffen zahlreiche Arbeitsplätze bietet, wuchs die Sorge, dass sie zur Eskalation anhaltender globaler Spannungen beiträgt.

Referenz 1
www.unser-mitteleuropa.com
Referenz 2
www.rheinmetall.com
Referenz 3
www.investmentweek.com
Quellen gesamt
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