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Retter der Kunst: Odesas Meisterwerke in Berlin gegen den Krieg!

In der Gemäldegalerie Berlin läuft bis zum 22. Juni 2025 die Ausstellung "Von Odesa nach Berlin", die gerettete ukrainische Kunst zeigt und ein Zeichen der Solidarität setzt. Entdecken Sie über 60 bedeutende Werke aus Odesa, die die Kultur trotz des Kriegs bewahren.

In der Berliner Gemäldegalerie ist derzeit die Ausstellung „Von Odesa nach Berlin“ zu sehen, die gerettete Kunstwerke aus der Ukraine präsentiert. Diese bemerkenswerte Schau besteht aus über 60 Gemälden, die aus dem Museum für Westliche und Östliche Kunst in Odesa stammen. Die Werke wurden nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 zum Schutz vor Zerstörung nach Berlin gebracht. Die Ausstellung dokumentiert die Entwicklungen seit diesem Datum und zeigt die Resilienz der ukrainischen Kunstszene.

Im September 2023 wurden die Gemälde aus einem Notlager in Lwiw gerettet und sorgfältig nach Berlin transportiert. Alle Werke erhielten eine schlichte, noble Rahmung von der Werkstatt der Staatlichen Museen Berlin. Die Direktor des Odesa Museums, Ihor Poronyk, betont die Bedeutung dieser Sicherheit für die Kunstschätze und die historische Verbindung zwischen den Sammlungen in Odesa und Berlin, die ein großes Interesse an westeuropäischer Kunst verbindet.

Thematische Gliederung und Inhalte

Die Werke in der Ausstellung sind nach kunsthistorischen Gattungen geordnet, die unter anderem Kapitel zu Marienbildern, niederländischer und italienischer Historienmalerei sowie mythologischen und biblischen Darstellungen umfassen. Besucher können auch bedeutende Porträts bewundern, darunter das von Olena Tolstoi, gemalt von Domenico Morelli um 1848. Olena Tolstoi war die Frau des Kunstsammlers Graf Michail Tolstoi.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Porträts von Admiral Joseph de Ribas und Graf Woronzow, die für ihre kulturellen Beiträge zur Stadt Odesa bekannt sind. Admiral de Ribas, der 1794 die Stadt gründete, und Graf Woronzow, der als Generalgouverneur von 1823 bis 1844 die kulturelle Entwicklung Odessas förderte, spiegeln die reiche Geschichte der Region wider. Zu den weiteren Glanzstücken zählen Werke im „Augenblick“-Stil von Frans Hals und andere bedeutende Kunstwerke aus Italien, Frankreich, den Niederlanden, dem deutschsprachigen Raum und Skandinavien.

Die Ausstellung von über 70 Gemälden wird bis zum 22. Juni 2025 in der Berliner Gemäldegalerie gezeigt. Nach Abschluss der Berliner Präsentation wird eine Auswahl der Werke im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg ausgestellt. Schirmherr der Ausstellung ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, was die politische und kulturelle Bedeutung dieses Ereignisses unterstreicht.

Ein Zeichen der Solidarität

Eine der zentralen Botschaften der Ausstellung ist die Solidarität mit der Ukraine. Neben den ausgestellten Werken sind ein Foto des Odesa Museums sowie Postkarten, um Botschaften nach Odesa zu senden, Teil des Konzepts. Auch einige Gemälde thematisieren die Schrecken des Krieges. Das Werk „Streit der Kutscher“ von Jules-Alexis Muenier regt zur Reflexion über die gegenwärtige Situation in der Ukraine an.

In Anbetracht der fortgesetzten Bedrohung des ukrainischen Kulturerbes, auch seit der Besetzung der Krim und den damit einhergehenden kulturellen Konflikten, ist der Schutz und die Präsentation dieser herausragenden Kunstwerke besonders bedeutsam. Durch die Ausstellung wird nicht nur die kulturelle Identität der Ukraine bewahrt, sondern auch die Notwendigkeit unterstrichen, auf die Verletzungen des Kulturerbes zu reagieren, die auch in der Vergangenheit, insbesondere seit 2014, dokumentiert wurden. Während die Ukraine weiterhin enorme Herausforderungen bewältigen muss, bleibt die Kunst ein starkes Ausdrucksform ihrer Widerstandsfähigkeit gegen kriegerische Auseinandersetzungen.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.berliner-zeitung.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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