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Radunfall in Trudering: Forderung nach sicheren Radwegen wächst!

Nach einem schweren Fahrradunfall in Trudering diskutiert der Bezirksausschuss über Verbesserungen für Radfahrer. Sicherheitsmaßnahmen und Umgestaltungen stehen im Fokus. Welche Maßnahmen sind geplant?

Nach einem schweren Unfall in Trudering, bei dem ein Radfahrer und ein Linienbus Ende September in der Nähe der Kreuzung Schmuckerweg zusammenstießen, wird die Diskussion über die Sicherheit von Radwegen in München neu entfacht. Der Bezirksausschuss diskutierte kürzlich über eine Umgestaltung der Ortsmitte, um Radfahrern einen sichereren Raum zu bieten. Der Vorsitzende Stefan Ziegler (CSU) betont, dass es an der Truderinger Straße keinen separaten Radweg gibt und stattdessen lediglich Rad-Piktogramme auf breiten Gehwegen angebracht sind. Dies führt dazu, dass viele Radfahrer aus Angst vor dem Straßenverkehr auf die Gehwege ausweichen.

Ein besonders tragisches Beispiel für die Gefahren, die Radfahrer in München ausgesetzt sind, ist der tödliche Unfall einer 65-jährigen Radfahrerin. Diese wurde an der Kreuzung Kreiller- und Bajuwarenstraße erfasst, während sie sich auf einem mittig angeordneten Radstreifen bewegte. Der Lkw-Fahrer, der beim Spurwechsel die Radfahrerin übersehen hatte, konnte die Kollision nicht vermeiden. An der Stelle wurde daraufhin die Sicherheit der Radwege und insbesondere der Radstreifen in Mittellage verstärkt in den Fokus gerückt. Oberbürgermeister Dieter Reiter beauftragte das Mobilitätsreferat mit einer umfassenden Überprüfung der Radwegsicherheit in der Stadt.

Die Herausforderung der Radweggestaltung

Die Situation in Trudering steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen München in Bezug auf die Radwege steht. Während die Mobilität in der Stadt stärker gefördert werden soll, gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit für Radfahrer. Mobilitätsreferentin Christine Warta gab an, dass die Unfallstatistik der vergangenen drei Jahre unauffällig sei, jedoch fühlen sich viele Radfahrer auf den bestehenden Wegen als unsicher. Ein CSU-Antrag zur Umgestaltung der Ortsmitte wurde jedoch jüngst mit 15 Gegenstimmen abgelehnt. Im Gegensatz dazu wurde ein Antrag der Grünen, der mehr Informationen über Unfallhergänge forderte, angenommen, auch wenn auch hier skeptische Stimmen laut wurden.

Ein Beispiel für die Problematik mittlerer Radwege sind die 45 Radstreifen, die in München existieren, darunter an der Schweigerstraße und dem Innsbrucker Ring. Diese Radstreifen gelten häufig als unsicher, was auch von den Grünen gefordert wird, die eine komplette Überprüfung der Radwege anregen. Aus einem Bericht des Mobilitätsreferats geht hervor, dass Radwege in Mittellage zwar keinen speziellen Unfallschwerpunkt darstellen, jedoch von vielen als Quelle von Unsicherheit wahrgenommen werden. Zwischen den unterschiedlichen Fraktionen im Bezirksausschuss bestehen dabei teils erhebliche Meinungsverschiedenheiten über die weiteren Schritte.

Dringender Handlungsbedarf

Eine europaweite Studie, der Urban Road Safety Index 2024, bestätigt, dass es in deutschen Städten, einschließlich München, dringenden Handlungsbedarf bei der Verbesserung der Radinfrastruktur gibt. Laut der Studie fühlen sich 62% der Radfahrer in München auf den Radwegen sicher, doch weniger als die Hälfte der Befragten in anderen großen Städten wie Berlin und Köln sieht die Radwege als sicher an. Zudem befürworten etwa 60% der Befragten in Großstädten Maßnahmen wie Tempo 30 in Innenstädten, um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen.

Die Diskussion um die Verbesserung der Radinfrastruktur in München bleibt somit aktuell und brisant. Sowohl die CSU als auch die Grünen sind auf der Suche nach Lösungen, kommen jedoch bei ihrem Ansatz nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Die Sicherheitslage für Radfahrer in der Stadt wird weiterhin kritisch beobachtet und könnte noch bedeutende Änderungen nach sich ziehen, um das Radfahren in München sicherer zu machen.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.abendzeitung-muenchen.de
Referenz 3
www.adfc.de
Quellen gesamt
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