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Park Sanssouci ab 2026: Eintrittspflicht sorgt für Streit in Potsdam!

Ab 2026 wird der Schlosspark Sanssouci in Potsdam eintrittspflichtig. Oberbürgermeister Mike Schubert kündigte ein dreijähriges Modellprojekt an, während die Stadt ihre finanziellen Zuschüsse einstellt.

Der historische Schlosspark Sanssouci in Potsdam wird ab dem 1. Januar 2026 eintrittspflichtig. Der Oberbürgermeister der Stadt, Mike Schubert (SPD), gab diese Entscheidung im städtischen Hauptausschuss bekannt. Für den Park, der seit 2014 durch einen jährlichen Zuschuss der Stadt gepflegt wurde, ist dies eine grundlegende Veränderung. Die Stadt Potsdam wird ihre finanziellen Beiträge einstellen und stattdessen erstmals Parkeinlassgebühren erheben.

Die Stadt wird keine Zahlungen mehr an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) leisten. Kritiker argumentieren, dass die Finanzierung der Schlösserstiftung eine Aufgabe von Bund und Ländern Brandenburg und Berlin ist und nicht auf die Stadt abgewälzt werden sollte. Auf der anderen Seite sehen Befürworter einen gewissen Nutzen für die Stadt und deren Bewohner in den Welterbeparks, der eine Eintrittsregelung rechtfertigen könnte.

Eintrittspreise und Regelungen

Im Rahmen eines dreijährigen Modellprojekts ist geplant, dass Einzeltickets für den Park drei Euro kosten, während ermäßigte Tickets zwei Euro bereitstellen. Außerdem wird eine Jahreskarte angeboten, die 20 Euro für Erwachsene und 12 Euro für ermäßigte Tickets kosten soll. Im Gegensatz dazu wird es keine Drehkreuze an den Eingängen des Parks geben, jedoch mehr Ordnungskräfte, um die Ordnung zu gewährleisten.

Der Stiftungsrat der SPSG wird im Juli 2024 über die Einführung der Eintrittsregelung entscheiden. Eine dauerhafte Einführung der Gebühren würde eine Änderung der Stiftungssatzung erfordern. Dies könnte umso relevanter werden, da der aktuelle Fünfjahresvertrag mit der SPSG bis Ende 2028 läuft. Der Vertrag zur Zahlung eines Zuschusses wurde im November 2024 auf die Dispositionsliste der Verwaltung gesetzt.

Öffentliche Meinung und Bürgerbeteiligung

Die öffentliche Meinung zu dem Thema ist gespalten. Eine Umfrage aus dem Jahr 2016 ergab, dass 55,6 % der Teilnehmer für einen kostenlosen Zugang zum Park waren. Eine neuere Umfrage von September 2023 zeigt, dass 57,3 % Eintrittsfreiheit fordern, während 42,7 % bereit wären, für den Parkbesuch zu zahlen. Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die finanzielle Unterstützung, die die Stadt Potsdam der SPSG im Rahmen des Teilhabechancengesetzes leisten könnte, um einen kostenlosen Zugang zum Park zu erhalten.

Die SPSG hat zudem angekündigt, einen zivilgesellschaftlichen Bürgerbeirat zu bilden, um die Bürgerbeteiligung zu verbessern. Oberbürgermeister Schubert betonte, dass der Park wichtig für die Identität Potsdams ist. Er unterstützte die Idee, dass die Stadt weiterhin jährlich 800.000 Euro an die SPSG zahlt, um den freien Eintritt aufrechtzuerhalten.

Die Entscheidung über die zukünftige Parkfinanzierung und die Frage des Eintritts steht damit vor einer wegweisenden Richtungsänderung für die Stadt und ihre Bürger.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
www.potsdam.de
Referenz 3
www.gaertenderwelt.de
Quellen gesamt
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