
Am Tempelhofer Feld in Berlin beginnt bald der Bau neuer dreigeschossiger Wohncontainer für bis zu 1.000 Geflüchtete. Neun Containerblöcke sind in Planung, deren Bezug im zweiten Halbjahr 2026 möglich sein soll. Das Konzept für den Bau liegt bereits vor, was positive Fortschritte in der Unterbringung von Geflüchteten signalisiert. Aktuell leben bereits über 2.000 Menschen in Wohncontainern sowie den alten Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Diese Bedingungen werden häufig kritisiert, sodass eine Verbesserung der Unterbringung dringend notwendig ist. Zudem sind derzeit 36.231 Plätze in Geflüchtetenunterkünften in Berlin belegt, wie das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten berichtet. Dies zeigt, wie hoch der Bedarf an geeigneten Unterkünften ist.
Im Rahmen dieser Initiativen plant der Senat auch die Eröffnung einer Willkommensschule für etwa 150 Kinder, die in den Containerunterkünften leben. Diese Schule soll im Herbst 2025 auf einem Parkplatz eröffnet werden und damit einen wichtigen Beitrag zur Integration der jüngeren Flüchtlinge leisten. Laut Berichten von n-tv leben in Berlin etwa 35.000 Flüchtlinge in regulären Unterkünften, während weitere 10.000 in Notunterkünften untergebracht sind, insbesondere in den ehemaligen Flughäfen Tempelhof und Tegel.
Der steigende Bedarf an Wohnraum
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 haben rund 16.200 Flüchtlinge in Berlin Zuflucht gesucht, was einen Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Im Jahr 2023 betrug die Zahl der ankommenden Flüchtlinge noch 24.400. Die Situation in den Notunterkünften wird zunehmend als problematisch wahrgenommen, weshalb das Land Plätze in Hostels und Hotels mietet sowie neue Unterkünfte bauen lässt.
Um den wachsenden Bedarf an Unterbringungsplätzen zu decken, hat der Senat zudem die Errichtung von 16 weiteren Standorten für Containerunterkünfte beschlossen. Diese Multifunktionsunterkünfte sind für 2025 und 2026 geplant. Die neuen Unterkünfte werden unterschiedlichen Kapazitäten gerecht und sollen insgesamt 6.130 Plätze bieten. Dazu gehören vor allem Standorte in Reinickendorf, Spandau und Pankow, die über verschiedene Größen verfügen, von 150 bis 620 Plätzen, um den diversen Bedürfnissen gerecht zu werden, wie berlin-hilft feststellt.
Das Konzept der Containerunterkünfte
Die seit 2017 genutzten Container, bekannt als „Tempohomes“, erhalten nun im Rahmen eines neuen Programms, genannt „Wohncontainer-Programm 2.0“ (WCP 2.0), frischen Wind. Die unterschiedlichen Ausführungsarten, in denen die Container errichtet werden, reichen von einer Appartementstruktur bis hin zu Wohnheimstrukturen mit Gemeinschaftsküchen und -bädern. Die Gesamtkosten für diese Initiativen belaufen sich auf etwa 208 Millionen Euro, wobei 3.070 Plätze durch den Kauf der Container bereitgestellt und 2.510 Plätze angemietet werden. Die neue Unterbringung ist für eine Nutzung von bis zu drei Jahren konzipiert, mit der Option auf Verlängerung bis 2030.
Durch diese weitreichenden Maßnahmen hofft die Stadt, die Lebensbedingungen für Flüchtlinge in Berlin zu verbessern und den steigenden Bedarf an geeigneten Unterkünften zu decken. Die konkrete Umsetzung ist in vollem Gange, und die Verantwortlichen sind bestrebt, schnellstmöglich nachhaltige Lösungen zu finden.