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Moabit hilft: Kündigung droht – Sozialverein kämpft um seine Räume!

Der Sozialverein Moabit muss bis zum 1. Juni 2024 seine Räumlichkeiten in Berlin verlassen. Die Kündigung steht im Widerspruch zu einem früheren Beschluss, was Fragen aufwirft.

Der Sozialverein Moabit hilft e.V. steht vor einer großen Herausforderung: Zum 1. Juni 2024 muss der Verein, der sich auf Sozial- und Asylberatung spezialisiert hat, seine Räumlichkeiten in Berlin-Moabit verlassen. Dieser Umzug ist nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch ein symbolischer Bruch mit der bisherigen sozialen Arbeit, die der Verein über sieben Jahre hinweg geleistet hat.

Das Gebäude an der Turmstraße 21, das einst Teil einer Röntgenabteilung eines Krankenhauses aus den 1970er Jahren war, ist in einem maroden Zustand. Die monatliche Miete von 2.170 Euro hat der Verein, trotz des fehlenden gültigen Mietvertrags seit 2020, weiterhin gezahlt. So wurde über die Jahre hinweg mehr als 160.000 Euro in die Miete investiert. Dennoch war die Nachricht vom Auszug für die Vereinsgründerin Diana Henniges nicht unerwartet. Ihr zufolge gab es seit einem Jahr die Mitteilung, das Mietverhältnis nicht fortsetzen zu können, da die Stadt Berlin, vertreten durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die Räumlichkeiten für landeseigene Verwaltungen benötigt.

Politische und gesellschaftliche Implikationen

Die Entscheidung, Moabit hilft e.V. aus den Räumen zu drängen, steht im Widerspruch zu einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) aus dem Jahr 2020, wonach landeseigene Gebäude auch weiterhin an Nichtregierungsorganisationen (NGOs) vermietet werden sollten. Somit wirft die Kündigung nicht nur Fragen zur Mietpolitik auf, sondern zeigt auch, wie soziale Dienste in der Stadt behandelt werden. Laut einer Sprecherin der BIM ist die Unterbringung der Berliner Verwaltung in landeseigenen Gebäuden eine der Kernaufgaben der Unternehmensstruktur.

Moabit hilft e.V. engagiert sich nicht nur lokal, sondern setzt sich auch auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene für die Belange von Geflüchteten und sozial Benachteiligten ein. Der Verein ist parteiübergreifend in zahlreichen Gremien vertreten und kooperiert regelmäßig mit Initiativen, Abgeordneten und Behörden. Anlässlich der Kündigung wurde ein offener Brief verfasst, der auf die prekären Bedingungen hinweist, unter denen soziale Arbeit in Berlin momentan stattfindet.

Zukünftige Herausforderungen

Die Vorbereitungen für den Umzug sind in vollem Gange, und Henniges spricht von einem sogenannten „Masterplan“, der die Umnutzung der Räumlichkeiten vorsieht. Diese Umstrukturierungspläne zeigen deutlich, dass es nicht nur um die Verlagerung eines Vereins geht, sondern um die Frage, welche Rolle soziale Einrichtungen in der Stadt spielen. Der Migrationssozialdienst (MSD) bietet beispielsweise ganzheitliche Beratung für Menschen mit Migrationsgeschichte an und könnte ein Beispiel dafür sein, wie alternative Räume zur Unterstützung sozial benachteiligter Gruppen gefunden werden könnten. Diese Dienste umfassen Bereiche wie Arbeit, Gesundheit und Rechtsberatung, und somit zeigt sich, dass der Bedarf an Unterstützung weiterhin besteht, auch wenn die strukturellen Rahmenbedingungen sich ändern.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Kündigung der Räumlichkeiten von Moabit hilft e.V. nicht nur für den Verein eine Herausforderung darstellt, sondern auch für die gesamte Stadtgesellschaft, die sich mit der Integration und Unterstützung der schwächsten Mitglieder auseinandersetzen muss. Die Auswirkung dieser Entscheidungen wird sowohl auf politischer als auch auf sozialer Ebene weitreichend sein.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.moabit-hilft.com
Referenz 3
www.berlin.de
Quellen gesamt
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