
Am Freitagabend ereignete sich am Berliner Holocaust-Mahnmal ein schwerer Messerangriff, bei dem ein 30-jähriger Tourist aus Spanien schwer verletzt wurde. Der Attacke ging ein entsprechender Vorfall voraus, dessen Hintergründe bislang unklar bleiben. Das Opfer wurde nach dem Angriff in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sein Zustand als stabil und nicht lebensbedrohlich eingestuft wurde. Der Täter konnte zunächst fliehen, jedoch nahm die Polizei wenige Stunden nach dem Vorfall einen Verdächtigen fest. Die Ermittlungen zur Identität und zum Motiv des Täters dauern an. Polizeisprecher Florian Nath betonte, dass zur Zeit keine Gefahr für andere Menschen bestehe. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Angriff und dem Mahnmal besteht, ist weiterhin ungewiss, berichtet Focus.
Das Holocaust-Denkmal, welches im Mai 2005 eröffnet wurde, erinnert an die rund sechs Millionen ermordeten Juden während des Holocaust. Die brutale Attacke wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit im Umfeld solcher bedeutsamen Orte auf, sondern auch zur wachsenden Messerkriminalität in der Hauptstadt.
Wachsende Messerkriminalität in Berlin
Die Diskussion über Messerangriffe in Berlin gewinnt zunehmend an Bedeutung. Täglich häufen sich Meldungen über solche Taten, insbesondere an als gefährlich geltenden Orten wie dem Alexanderplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor. Im Jahr 2023 wurden in Berlin insgesamt 3.482 Messerangriffe registriert, wobei etwa die Hälfte davon Drohungen mit Messern darstellt. Etwa 30 Prozent der Täter sind jünger als 21 Jahre, viele davon sind sogar Kinder unter 14.
Besonders ins Gewicht fällt zudem der Anteil nicht-deutscher Täter, der laut aktuellen Berichten bei knapp 60 Prozent liegt. Vor diesem Hintergrund hat die Polizei in der Stadt Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern. Ab dem 15. Februar 2025 werden in Berlin drei Messerverbotszonen eingerichtet: Görlitzer Park, Kottbusser Tor und Leopoldplatz. In diesen Zonen ist das Mitführen von Messern und anderen Waffen, einschließlich Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, verboten. Dadurch soll die Zahl der Messerangriffe gesenkt werden, insbesondere in den Innenstadtbezirken, wo die meisten Vorfälle registriert werden, so Berliner Kurier.
Um den Anstieg solcher Gewalttaten zu bekämpfen, wird auch eine neue „Koordinierungsstelle Messer“ ab dem 1. Januar 2025 etabliert, die sich mit der Auswertung von Messerangriffen und weiteren Präventionsmaßnahmen beschäftigt. Die Gewerkschaft der Polizei fordert zudem strengere Waffengesetze und eine verstärkte Videoüberwachung, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.