
Am 10. Januar 2025 wurde im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, der erste Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) seit 35 Jahren gemeldet. Der Ausbruch wurde bei einer Wasserbüffel-Herde festgestellt. Daraufhin wurden sofortige Maßnahmen eingeleitet, um die Virusinfektion, die Klauentiere wie Rinder, Ziegen, Schafe und Schweine sowie Zoo- und Wildtiere betreffen kann, einzudämmen. MKS ist hoch ansteckend, jedoch für den Menschen ungefährlich. Am 16. Januar 2025 wurde ein neuer Verdachtsfall im Landkreis Barnim gemeldet, wo ebenfalls bereits betroffene Tiere getötet wurden. Genauere Details zu den betroffenen Tieren wurden nicht veröffentlicht, doch es wird vermutet, dass es sich um eine Ziegenherde bei Werneuchen handelt. Die Ergebnisse der Probenuntersuchungen werden am Freitag erwartet, wie maz-online.de berichtet.
Infolge des Ausbruchs hat Brandenburg eine Schutzzone eingerichtet, um die Verbreitung der MKS zu verhindern. Der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen ist in diesen Sperrzonen grundsätzlich untersagt. Bundesagrarminister Cem Özdemir hat die Bildung dieser Sperrzonen zugesagt und drängt auf eine schnelle Eindämmung der Seuche. Fleisch- und Milchprodukte aus der betroffenen Region dürfen nicht in der EU verkauft werden, was bereits spürbare wirtschaftliche Konsequenzen hat, insbesondere für exportorientierte Unternehmen (wie zdf.de berichtet).
Maßnahmen und Unterstützung für die Landwirtschaft
Bauernpräsident Joachim Rukwied äußerte sich besorgt über die erheblichen Schäden für die Landwirtschaft und plant Gespräche über die Einrichtung eines Krisenfonds für betroffene Betriebe während der Grünen Woche, die in Berlin stattfindet. Diese Agrarmesse ist ein bedeutender Branchentreff sowie ein Anziehungspunkt für Besucher, die regionale Spezialitäten suchen. In diesem Jahr sind jedoch keine Paarhufer wie Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe ausgestellt, da sie von der MKS bedroht sind.
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt untersucht mögliche Unterstützungsmaßnahmen für indirekt betroffene Landwirte. Dies geschieht sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene, um Hilfen bereitstellen zu können. Brandenburgs Landesbauernpräsident Henrik Wendorff fordert schnellen und unbürokratischen Schadensersatz für Landwirte in den Restriktionszonen (auch bmel.de verweist darauf).
Verbreitung und Risiken der MKS
MKS wird durch belebte und unbelebte Vektoren übertragen und kann sich über große Distanzen durch die Luft verbreiten. Das Virus kann auch bei genesen Tieren über längere Zeit nachweisbar bleiben. Zur Bekämpfung des Ausbruchs wurde ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere in Brandenburg und Berlin angeordnet. Epidemiologische Untersuchungen zur Aufklärung des Seuchenursprungs werden derzeit durchgeführt, um mögliche Kontaktbetriebe zu identifizieren.
Das Friedrich-Loeffler-Institut untersucht die Proben der getöteten Tiere. Das Virus stellt nicht nur eine Herausforderung für die Tiergesundheit dar, sondern hat auch schwerwiegende sozioökonomische Auswirkungen, die in den kommenden Wochen noch deutlicher werden könnten. Mit der heutigen hygienischen Praxis ergeben sich jedoch keine Verbraucherrisiken von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten.