
Rund zweieinhalb Wochen nach dem verheerenden Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 7. Dezember 2024, der zu sechs Toten und fast 300 Verletzten führte, deckt der Bundesopferbeauftragte Roland Weber einen signifikanten Hilfsbedarf bei den Betroffenen auf. In diesem Zusammenhang wurden etwa 400 Personen angeschrieben und über verschiedene Unterstützungsangebote informiert. Weber hebt hervor, dass viele der Betroffenen rasch reagiert haben, was auf reibungslose Kommunikationswege zwischen den zuständigen Behörden hinweist.
Der Anschlag, bei dem ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt raste, hat nicht nur körperliche, sondern auch psychische Narben hinterlassen. Entsprechend plant Weber, am 13. Januar einen zweiten Runden Tisch einzuberufen, um gezielte Hilfen für die mehr als 500 Betroffenen, einschließlich nahestehender Angehöriger, sicherzustellen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, Niederschwellige Angebote zu schaffen, um die Entstehung von ernsthaften Belastungsstörungen zu vermeiden.
Psychologische und finanzielle Hilfe
Der Anspruch auf psychologische Betreuung ist gesetzlich verankert, und Neben psychologischer Unterstützung sollen auch Hilfestellungen bei Formalitäten mit Kranken- und Unfallkassen sowie anderen Behörden wie dem Versorgungsamt angeboten werden. Erste Anfragen nach Hilfsangeboten sind bereits beim Landesverwaltungsamt eingegangen; dort wurde am 30. Dezember über die verfügbaren Hilfen informiert. Diese Hilfen stehen nicht nur den Opfern, sondern auch deren Angehörigen und nahestehenden Personen zur Verfügung.
Das Soziale Entschädigungsrecht, basierend auf dem Sozialgesetzbuch XIV, bietet eine Vielzahl von Leistungen an. Hierzu zählen unter anderem:
- Krankenbehandlung
- Psychische Sofortintervention in Traumaambulanzen
- Übernahme von Überführungs- und Bestattungskosten
- Teilhabeleistungen
- Entschädigungszahlungen für Geschädigte und Hinterbliebene
Auch für mittelbare Betroffene hält das Landesverwaltungsamt unterstützende Angebote bereit. Die Hilfen zielen darauf ab, sowohl gesundheitliche als auch wirtschaftliche Folgen des Anschlags abzufedern.
Rechtliche Unterstützung für Geschädigte
Neben den psychologischen und sozialen Hilfen haben die Geschädigten auch rechtliche Ansprüche. Laut Informationen von Hilfe in Berlin haben Opfer einer Straftat zivilrechtliche Ansprüche auf Schmerzensgeld und Schadensersatz. Hierbei stehen zwei Wege zur Verfügung, um diese Ansprüche durchzusetzen: das Klageverfahren im Zivilverfahren und das Adhäsionsverfahren im Strafverfahren.
Im Klageverfahren wird die geschädigte Person gegen den Schädiger klagen, wobei die Höhe des Schmerzensgeldes oder Schadensersatzes im Einzelfall durch das Gericht entschieden wird. Im Adhäsionsverfahren hingegen können geschädigte Personen oder ihre Erben Ansprüche im Rahmen des Strafverfahrens geltend machen, was das Verfahren effizienter gestalten kann.
All diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Unterstützungspolitik, die von den Behörden nach dem schrecklichen Vorfall in Magdeburg eingeleitet wurde. Weber betont, dass es wichtig ist, Betroffenen eine breite Palette an Unterstützungsangeboten bereitzustellen, um ihnen in dieser schweren Zeit beizustehen.
Für weitere Informationen zu den Angeboten und Anlaufstellen können Betroffene die folgenden Links nutzen: FAZ, MDR, Hilfe in Berlin.