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LSD im Fokus: Norman Ohler enthüllt Geheimnisse psychedelischer Drogen

Am 18. März 2025 präsentierte der Autor Norman Ohler im Carolinensaal in Pirmasens seine Recherchen zu LSD und dessen potenzieller Anwendung bei Demenzpatienten. Die Veranstaltung zog ein interessiertes Publikum an.

Der Autor Norman Ohler hat bei einer Lesung im Carolinensaal in Pirmasens das Thema LSD und seine potenziellen medizinischen Anwendungen in den Fokus gerückt. Die Veranstaltung, die von Maximilian Krolo und Rudolf Zimmer organisiert wurde, war privat und nicht Teil des offiziellen Kulturprogramms der Stadt. Ein interessiertes Publikum, bestehend aus Juristen, Medizinern, Wissenschaftlern sowie vielen jungen Menschen und Angehörigen von Demenzpatienten, folgte gespannt seinen Ausführungen.

In seiner Lesung, die zwei Stunden dauerte, hatte Ohler nicht nur Passagen aus seinem Buch „Der stärkste Stoff“ im Gepäck, sondern teilte auch persönliche Erfahrungen. Besonders eindrücklich waren seine Berichte über seine Mutter und ihre Demenzerkrankung. Ohler prägte den Raum mit seinen Erzählungen über psychedelische Drogen und deren Nutzen – oder Missbrauch – wobei er klarstellte, dass psychedelische Substanzen wie LSD nicht zur Flucht vor Problemen eingesetzt werden sollten. Vielmehr beschreibt er LSD als bewusstseinserweiterndes Mittel, das insbesondere dem Gedächtnis und der Stimmung von Demenzpatienten helfen könnte.

Medizinische Perspektiven von Psychedelika

Bereits in einigen Ländern, darunter Australien und die Schweiz, wird LSD medizinisch eingesetzt. In dieser Verbindung beleuchte Ohler die faszinierende Geschichte der Entdeckung von LSD, das zuerst aus dem Mutterkorn im Getreide gewonnen wurde und ab den 1930er Jahren von der Firma Sandoz als Migränemittel getestet wurde. Der Umgang mit LSD in der medizinischen Forschung wurde jedoch seit den 1970er Jahren durch den „Krieg gegen die Drogen“ stark eingeschränkt, was Ohler kritisch anmerkt.

Die aktuelle Forschung zeigt jedoch, dass Psychedelika wie LSD und Psilocybin vielversprechende Ergebnisse in der Psychiatrie liefern. Schätzungsweise 20 % der Patienten mit Depressionen gelten als therapieresistent, da herkömmliche Therapien oft nicht ausreichend wirken. Hier kommt die Forschung um Psychedelika ins Spiel, die bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen wie Abhängigkeitserkrankungen, Zwangsstörungen und posttraumatischer Belastungsstörung zunehmend Bedeutung erlangen. Beispielsweise wurde Psilocybin von der FDA 2020 als „Durchbruchstherapie“ für behandlungsresistente Depressionen eingestuft und zeigt antidepressive Wirkungen bereits nach wenigen Behandlungen.

Psychedelische Erfahrungen im persönlichen Kontext

An einer Stelle während der Lesung erinnerte sich Ohler an einen Weihnachtstag, an dem seine Familie LSD in Mikrodosierung einnahm, was zu einer spürbaren Verbesserung der Stimmung und Selbstständigkeit seiner an Demenz erkrankten Mutter führte. Diese persönlichen Erlebnisse verzahnen sich mit den jüngsten Forschungsergebnissen über die Anwendung von Psychedelika, die in kontrollierten medizinischen Rahmenbedingungen gute Verträglichkeit zeigen.

Eine über 80-jährige Zuhörerin stellte in der Runde eine humorvolle, aber ernst gemeinte Frage zur Beschaffung von LSD. Ohler antwortete, dass die Beschaffung in Berlin einfacher sei als in Pirmasens. Dies zeigt, wie stark das gesellschaftliche Interesse an den Themen des Abends ist. Die Diskussion um psychedelische Substanzen nimmt zu, sowohl in der Öffentlichkeit als auch im wissenschaftlichen Raum, wo weitere Forschung nötig ist, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Mittel weiter zu evaluieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr von LSD in den medizinischen Diskurs nicht nur in Pirmasens, sondern global an Fahrt gewinnt. Die positiven Ergebnisse der aktuellen Forschungsprojekte legen nahe, dass Psychedelika in einer therapeutischen Anwendung viel Potenzial haben, obwohl der Weg zur routinemäßigen Anwendung noch lang ist.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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