
Eine Einigung zwischen Union (CDU/CSU) und SPD im Koalitionsvertrag sorgt für neue Perspektiven hinsichtlich des Deutschlandtickets. In einer Pressekonferenz am 10. April 2025 in Berlin wurde bekannt gegeben, dass die Parteien an dem beliebten Ticket festhalten wollen, das derzeit für 58 Euro im Monat erhältlich ist. Das Deutschlandticket ermöglicht seit Mai 2023 bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Doch trotz dieser guten Nachrichten gibt es Grund zur Sorge: Fahrgäste müssen sich auf steigende Kosten einstellen.
Zusätzliche Informationen aus den Koalitionsverhandlungen zeigen, dass Teile der CDU zuvor eine Abschaffung des Deutschlandtickets gefordert hatten. Diese Forderung wurde jedoch durch die Warnungen des bisherigen Verkehrsministers Volker Wissing überstimmt. Welche Folgen eine solche Abschaffung gehabt hätte, lässt sich nur erahnen, da es um 13 Millionen Nutzer geht, die auf das Ticket angewiesen sind. SPD-Bundesparteivorsitzende Saskia Esken bezeichnete die Entscheidung zur Fortsetzung des Deutschlandtickets als „gute Nachrichten“ für die Verbraucher.
Finanzierungsmodelle und künftige Preisentwicklung
Die Zukunft des Tickets hängt jedoch stark von der Finanzierungsstruktur ab. Im Koalitionsvertrag wird festgehalten, dass der Anteil der Nutzerfinanzierung ab dem Jahr 2029 schrittweise erhöht werden soll. Dieser Schritt soll Planungssicherheit für die Kunden sowie für Bund und Länder schaffen. Der Bund und die Länder planen jeweils, jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung des Tickets beizusteuern. Dennoch bleibt unklar, wie die Finanzierung über Ende 2025 hinaus gesichert werden kann, da hier noch eine Änderung des Gesetzes erforderlich ist.
Eine Arbeitsgruppe von Union und SPD arbeitet bereits an einem neuen Finanzierungsmodell. Es wird vorgeschlagen, das Deutschlandticket bis 2026 zum aktuellen Preis von 58 Euro anzubieten, was damit ohne Preiserhöhung möglich wäre. Ab 2027 ist jedoch mit einer schrittweisen Erhöhung des Nutzeranteils zu rechnen, die sozialverträglich gestaltet werden soll.
Bedenken und Herausforderungen
Trotz der positiven Aspekte gibt es Bedenken, die nicht ignoriert werden dürfen. So äußerte der Unions-Fraktionsvize Skepsis hinsichtlich der soliden Finanzierung des Tickets und wies darauf hin, dass ländliche Räume möglicherweise benachteiligt werden. Vor der Bundestagswahl hatte die Union zudem die Zukunft des Tickets offen gelassen. Der bayerische Verkehrsminister fordert sogar eine vollständige Kostenübernahme durch den Bund, um die Finanzierung zu gewährleisten.
Insgesamt bleibt die Lage rund um das Deutschlandticket angespannt. Während die Koalitionsparteien an dem Ticket festhalten wollen, Bedarf es angesichts der finanziellen Herausforderungen und der steigenden Nutzerfinanzierung an klaren Lösungen. Der Zeitraum bis zu den nächsten Schritten wird entscheidend sein, um die Zuverlässigkeit und Erschwinglichkeit des Tickets sicherzustellen. Mehr Informationen dazu bietet fr.de und t-online.de.