
Die deutschlandweiten Klimastreiks, die als Teil der Fridays for Future-Bewegung geplant sind, finden trotz eines mutmaßlichen Anschlags auf eine Verdi-Demonstration statt. Dies wurde von der Remszeitung berichtet. In München wird es zu einer Anpassung kommen: Statt einer Laufdemonstration wird lediglich eine Kundgebung stattfinden. Diese Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit den Behörden getroffen, da aufgrund der Münchener Sicherheitskonferenz viele Polizeikräfte gebunden sind.
Carla Reemtsma, Sprecherin von Fridays for Future, betont, dass in anderen Städten der Kontakt zu den Versammlungsbehörden und der Polizei engmaschig ist, um die Sicherheit der Demonstrationen zu gewährleisten. Anpassungen an Abläufen oder Sicherheitsmaßnahmen könnten an den jeweiligen Orten vorgenommen werden. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat ebenfalls angekündigt, sichtbaren Schutz bei den Protesten zu erhöhen.
Sicherheitslage und Polizeimaßnahmen
Jochen Kopelke, Vorsitzender der GdP, hebt hervor, dass die Polizei ihre Maßnahmen erweitern wird, um sowohl die Sicherheit der Teilnehmer als auch ihre Grundrechte zu schützen. Er weist jedoch auf die Schwierigkeiten hin, die durch das Fehlen neuer Sicherheitsgesetze im Bundestag entstehen. Kopelke fordert daher eine Veränderung der politischen Rahmenbedingungen sowie ein Sondervermögen für die Innere Sicherheit.
Während die Sicherheitsvorkehrungen also zunehmen, bleibt der Antrieb der Bewegung unverändert. Am 23. September 2022 plant Fridays for Future den elften globalen Klimastreik unter dem Motto „#PeopleNotProfit“. Laut Tip Berlin werden mehrere Tausend Klimaaktivist:innen in Berlin und weiteren deutschen Städten erwartet, wobei in der Hauptstadt die Demonstration um 12 Uhr im Invalidenpark beginnt und im Regierungsviertel enden soll.
Im letzten Jahr nahmen in Berlin über 100.000 Menschen am Klimastreik teil. Die Bewegung fordert, dass das Wohl der Menschheit über den Profit von Unternehmen steht, und weist darauf hin, dass der Klimawandel im globalen Süden bereits drastische Folgen zeigt, darunter Naturkatastrophen und Ernteausfälle. Wissenschaftler:innen warnen, dass auch der globale Norden von der Klimakrise betroffen sein wird, wenn nicht schnell gehandelt wird.
Ziele der Klimabewegung
Die Forderungen von Fridays for Future sind klar: Sie verlangen eine Abkehr von Fracking, Kohle- und Atomkraft, die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien sowie Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel anstelle von Subventionen für Diesel und Dienstwagen. Auch eine Unterstützung für die am stärksten betroffenen Länder des globalen Südens muss Priorität haben.
Die Bewegung hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Laut Deutschlandfunk hat der Protest zwar an Sichtbarkeit verloren, bleibt aber ein bedeutendes Thema. Die Gruppe „Letzte Generation“ entstand aus der Unzufriedenheit über die FFF-Strategie und führt radikalere Protestaktionen durch. Jedenfalls zeigen Umfragen, dass eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung Klimaschutz auch in Krisenzeiten für wichtig hält.
Insgesamt hat die Fridays for Future-Bewegung nach wie vor einen starken Einfluss auf die gesellschaftliche Diskussion über Klimaschutz und bleibt entschlossen, trotz aller Herausforderungen, wie dem mutmaßlichen Anschlag, die Stimme für den Klima- und Umweltschutz zu erheben.