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Karl Huber: Frankenthaler Held im Widerstand gegen den Naziterror

Am 27. Januar gedenken wir der Opfer der NS-Diktatur. Ein Stolperstein in Frankenthal erinnert an Karl Huber, der als Widerstandskämpfer im Konzentrationslager inhaftiert war. Wer war er und welche Bedeutung hat sein Einsatz?

Am 27. Januar wird seit 1996 der Opfer der nationalsozialistischen Diktatur gedacht. In diesem Kontext ist es wichtig, das Andenken an Karl Huber zu bewahren, der als Widerstandskämpfer aus Frankenthal eine bedeutende Rolle im antinationalsozialistischen Widerstand spielte. Ein Stolperstein in der Sterngasse 2 erinnert an seinen unerschütterlichen Mut und sein Engagement gegen das Regime.

Huber, geboren am 23. Juni 1904 in einer großfamilien Struktur mit sieben Geschwistern, erlernte den Beruf des Maschinenschlossers. Nach seiner Ausbildung war er in verschiedenen Betrieben tätig, darunter der Schnellpressenfabrik Albert & Cie sowie in einer Heil- und Pflegeanstalt.

Politische Engagement und Verhaftung

Sein politisches Engagement nahm nach dem Ersten Weltkrieg Fahrt auf, als er der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ) beitrat und 1924 Mitglied der SPD wurde. In Berlin schloss er sich dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold an und wurde ab 1932/33 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Zudem war er aktiv im Deutschen Metallarbeiter-Verband und im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund.

Sein Widerstand gegen die Nationalsozialisten fand 1935 einen vorläufigen Höhepunkt, als er aufgrund seiner politischen Aktivitäten verhaftet wurde. Diese Festnahme setzte einen Kreislauf von Haftstrafen in Gang, die ihn bis ins Konzentrationslager führten. Nach einer weiteren Verhaftung verbrachte er viel Zeit im Gefängnis und wurde schließlich am 6. Februar 1937 ins KZ Dachau überstellt.

Huber wurde unter härtesten Bedingungen gehalten und überlebte mehrere Konzentrationslager, darunter Mauthausen und Buchenwald. Die Gefangenschaft schloss eine Zeit des intensiven Leidens ein, und dennoch kehrte er im Mai 1945 nach Frankenthal zurück.

Nach dem Krieg und Engagement in der VVN

Nach dem Krieg engagierte sich Huber politisch in verschiedenen Funktionen. Er wurde Mitglied des Repräsentantenausschusses zur Unterstützung des Oberbürgermeisters und übernahm Führungspositionen in der KPD. 1947 gründete er die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN) und wurde deren erster Landessekretär. Diese Organisation verstand sich als überparteiliche Stimme der Verfolgten des Naziregimes.

Die VVN setzte sich für die Entnazifizierung, Demokratisierung und antifaschistische Einheit ein und war in der Nachkriegszeit bedeutend für die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen. Es wird berichtet, dass im Oktober 1947 bereits etwa 300.000 Mitglieder in den verschiedenen Besatzungszonen gezählt werden konnten, was die breite Unterstützung für die Anliegen der Organisation dokumentiert.

Hubers Weigerung, aus der KPD auszutreten, führte zu seiner Entlassung aus der politischen Funktion im Jahr 1951. Dennoch blieb er bis zu seinem Tod am 9. Juni 1965 aktiv in der Erinnerungskultur und der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit.

Vererbung und Erinnerungskultur

Die VVN, die Huber mitbegründete, ist auch heute noch aktiv, auch wenn sie in der DDR 1953 aufgelöst wurde und in der Bundesrepublik aufgrund antikommunistischer Bestrebungen vielfach unter Druck stand. Die Organisation hat sich der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und der Unterstützung der Opfer verpflichtet.

Der VVN-Bund der Antifaschisten, der sich nach der Wende 1989 neu organisierte, ist ein wichtiges Zeugnis für den anhaltenden Kampf gegen den Faschismus. Ihr Engagement bleibt für die Gesellschaft von Bedeutung, besonders in einem sich wandelnden politischen Klima, in dem die Erinnerung an die Geschichte und die Lehren der Vergangenheit nach wie vor relevant sind.

Karl Huber steht als Symbol für den unbeugsamen Widerstand gegen Diktatur und Unterdrückung und erinnert uns daran, dass der Kampf für Gerechtigkeit und Menschlichkeit nie aufhören darf. Sein Andenken bleibt auch in Zukunft von zentraler Bedeutung für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

Für weitere Informationen zu Karl Huber und der VVN besuchen Sie bitte:
rheinpfalz.de, wikipedia.org und bpb.de.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
de.wikipedia.org
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 5Social: 141Foren: 79